Shitney Beers – Amity Island

Shitney Beers sind mit ihrem dritten Album zurück. Auf „Amity Island“ geht die Band noch einen Schritt weiter ins Konzeptionelle und überzeugen dabei auf ganzer Linie. Natürlich ist „Amity Island“ kein Konzeptalbum im klassischen Sinne. Aber es wirkt thematisch und musikalisch schon extrem durchdacht. In Verbindung mit den tollen Arrangements – gerade zu Beginn des Albums – ist das schon extrem beeindruckend.

Das Album startet mit einem von einem Banjo getragenen Intro. „No more hurting friends. No more carelessness. No more selfharm now – No more helplessness“ singt Sänger*in Maxi zum Ende des Stücks und gibt somit ein wenig die Richtung vor. Auf „Amity Island“ geht es um Freundschaft, es geht um Achtsamkeit und natürlich um die eigene Befindlichkeit.

Foto: Aylin Sengül

Das alles kennt man natürlich schon von Shitney Beers, die mit ihrem melodischen Indie-Pop eigentlich schon immer zu überzeugen wussten. Nur wird es diesmal eben noch einen ticken eindringlicher dargeboten. Dabei helfen auch befreundete Künstler*innen. Allen voran die tolle Lina Brockhoff (hier noch mal allen empfohlen, die sie noch nicht kennen), die bei „Done“ ihr Herz auf dem Silbertablett serviert.

Ein Album wie dieses als objektiver Hörer in all seiner Tiefe und Verletzlichkeit zu besprechen ist natürlich eher schwierig. Zu viele Kleinigkeiten, die super sind (wie zum Beispiel das tolle Gitarren-Solo am Ende von „S T is for Septic Tank“), zu viele Möglichkeiten etwas Wichtiges vielleicht zu missinterpretieren, was dann der Band nicht gerecht werden würde.

Am Ende ist „Amity Island“ ein wahnsinnig tolles und stimmungsvolles Album, dass es bei mir ganz am Ende des Jahres noch in die oberen Ränge der Jahrescharts schaffen würde, wenn ich so etwas noch machen würde. Absolute Hörempfehlung!


Band: Shitney Beers
Album: Amity Island
VÖ: 13.12.2024
Label: Grand Hotel van Cleef / Zeitstrafe