THEES UHLMANN – Düsseldorf, Tonhalle (13.04.2025)
Es gibt Abende, die sind so besonders, dass man sich immer wieder mit einem Lächeln an sie erinnern wird. Der Abend mit Thees Uhlmann in der Düsseldorfer Tonhalle ist solch ein Abend.
Relativ spontan kam für mich die Nachricht, dass ich Thees Uhlmann in Düsseldorf in der Tonhalle fotografieren darf. Wer mich kennt, weiß, dass Thees Uhlmann jemand ist, dessen Musik mich schon seit mehr als 20 Jahren begleitet und berührt. Zudem ist die Tonhalle eine der schönsten Konzert-Locations in der Landeshauptstadt und lässt mich immer wieder über die tolle Innenarchitektur staunen. Also war klar: Das kann nur gut werden.
An meinem Platz angekommen, die nächste positive Überraschung. Super Sicht auf die Bühne und demnach auf den Künstler. Der kam dann auch pünktlich um 20 Uhr unter großem Applaus des Publikums auf die Bühne.
Mit dem Song „Danke für Angst“ vom aktuellen Album „Junkies und Scientologen“ wurde der musikalische Teil des Abends eröffnet, bevor es recht schnell mit „New York“ in die Tomte-Zeit zurückging. Was Thees Uhlmann-Konzerten einen ganz besonderen Charme verleiht, sind die persönlichen Anekdoten zu einzelnen Songs. So auch zu dem Song „Pantera“, welcher mit dem Vorstellen einer aus meiner Sicht recht komplizierten Akkordabfolge eingeleitet wurde. Diesem Rückgriff auf frühe Tomte-Jahre (1998) folgte zur Begeisterung des Publikums „Schreit den Namen meiner Mutter“ vom Album „Hinter all diesen Fenstern“ (2003). Ein Album, dass für mich einen besonderen Stellenwert hat, habe ich mit ihm Tomte kennen und lieben gelernt.
Da sich im Publikum mit Mitgliedern der Toten Hosen, der Antilopen Gang und der Broilers auch die Creme de la creme der Düsseldorfer Punkszene befand, gab es natürlich auch ein paar persönliche Bezüge zu eben jenen Musiker*innen. So zum Beispiel, wie Thees Sammy Amara von den Broilers kennenlernte. Dieser Ansage folgte dann auch mit „In ein paar Jahren“ ein stilsicheres Cover der Broilers. Nach 13 Songs endete mit „zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“ der erste Teil des Konzerts und es folgte – wie es in der Tonhalle regelmäßig üblich ist – eine kurze Pause.
Der zweite Teil des Konzerts wurde mit „Fünf Jahre nicht gesungen“ eingeleitet, auf das mein persönliches Thees-Uhlmann-Lieblingslied folgte: „Die Toten auf dem Rücksitz“ vom Solo-Debüt. Mit „Wort zum Sonntag“ von den Toten Hosen, spielt Thees dann eine zweite Cover-Version oder besser gesagt: eine sehr eigene Akustik-Interpretation – ebenfalls höchst gelungen. Danach folgte ein weiteres kleines Highlight: Zu „Römer am Ende Roms“ durfte ein Zuschauer auf die Bühne, um die Mundharmonika zu spielen. Dem zuzuschauen und die Freude mitzubekommen, die dieses Erlebnis auslöste, lässt sich mit einem ehrlich „schön“ am besten beschreiben.
Nach „Ich sang die ganze Zeit von dir“ verließ Thees Uhlmann dann erneut die Bühne. Aber der Jubel und der Applaus der Besucher*innen machte deutlich, dass die Anwesenden noch mehr wollten. Mit „Junkies und Scientologen“ und „Die Schönheit der Chance“ (mein Lieblingssong von Tomte) beendete der großartige Musiker dieses einmalige Konzert. Als Fotograf – der ich ja eigentlich bin – ist es dann besonders schön, Abschlussbilder von der Bühne aus machen zu dürfen. Denn was Thees Uhlmann-Konzerte so emotional und wunderschön macht: Er ist nicht nur ein guter Musiker, Lyriker und begnadeter Anekdotenerzähler, er zeigt seine Freude und seine Emotionen immer wieder zwischen den Songs und eben auch am Ende des Konzerts. Und das alles so nah mitzuerleben und durch die Linse einzufangen ist – ich wiederhole mich – einfach schön.
Es gibt so Abende, an die werde ich immer mit ganz viel Dankbarkeit diesen Job machen zu dürfen zurückdenken: Dieser ist einer davon.