Stereophonics – Make ‘Em Laugh, Make ‘Em Cry, Make ‘Em Wait
Die walisischen Indierocker Stereophonics veröffentlichen mit „Make ‘Em Laugh, Make ‘Em Cry, Make ‘Em Wait“ ihre dreizehnte LP, die auf nur acht prägnanten Tracks mit Americana-angehauchten Klängen und einprägsamen Melodien zu überzeugen weiß.
In London geschrieben und aufgenommen, mögen die acht lebendigen Songs auf den ersten Blick vielleicht recht straff erscheinen – wenn mit diesen allerdings musikalisch alles gesagt worden ist, dann bedarf es halt auch keiner weiteren. Was auf diesem Longplayer der Fall ist – etwaige Lückenfüller: Fehlanzeige!
Sänger Kelly Jones, Adam Zindani (Gitarre), Bassist Richard Jones und Jamie Morrison (Schlagzeug) gehen gleich im Opener „Make It On Your Own“ offensiv nach vorn und erinnern vom Vibe nicht zum letzten Mal auf dieser Platte an Bruce „Boss“ Springsteen.
„Unser rosa Album“
Überhaupt überzeugt Stereophonics-Bandleader Jones, der das Album auch produziert hat, einmal mehr durch sein Talent, Rock-Sensibility mit swingenden Melodien zu verbinden und untermauert mit tiefgründigen Lyrics seinen Ruf als einer der exzellenten britischen Songschreiber.
Das Cover-Artwork ist inspiriert vom Kunstwerk „Art Is A Guaranty Of Sanity“ von Louise Bourgeois. „Sie glaubte, dass Kunst eine Form der mentalen Heilung und eine Möglichkeit sei, schwierige Emotionen zu verarbeiten“, so Sänger/Songwriter Jones.
„Zuerst fiel mir die Schreibweise auf, dann die Einfachheit der Worte, die auf eine rosa Fliese geätzt waren“, so Kelly Jones weiter. „Ich liebte die Einfachheit der Farbe, unser rosa Album war geboren.“ Das gleichermaßen klar wie auf den Punkt klingt – und hält, was es auf seinem Titel verspricht: Es geht ums Lachen, Weinen und – Warten. Immer mit hoffnungsvollem Unterton.

Stereophonics (Foto: James D. Kelly)
Malerische Synthies und Traumgitarren
Auf „Make It On Your Own“ mit seinen weiten, atmosphärischen Klanglandschaften samt Streichern folgt die groovige Vorabsingle „There’s Always Gonna Be Something“, die weitere Single-Auskopplung „Seems Like You Don’t Know Me“ wartet mit malerischen Synthies sowie Traumgitarren auf und die Downtempo-Nummer „Colours Of October“ wird ihrem melancholischen Titel in positiver Hinsicht gerecht.
„Eyes Too Big For My Belly“ ist der rockigste Track der LP und erinnert mit seinen aufbrausenden Gitarren zuweilen an die Las-Vegas-Indiehelden The Killers, während „Mary Is A Singer“ mit Blues Harmonica und Orgelklängen wieder die Heartland-Rock-Richtung einschlägt. „Backroom Boys“ kommt musikalisch heiter daher, bevor die nachdenkliche Ballade „Feeling Of Falling We Crave“ die Platte abschließend veredelt.
Ab Anfang Mai präsentieren die Stereophonics, die weltweit bislang über zehn Millionen Tonträger verkauft haben, ihren deutschen Fans ihr neues Werk. Im Gepäck hat die 1992 als Tragic Love Comedy gegründete Formation dann neben den frisch gepressten Songs gewiss auch den einen oder anderen Klassiker der Bandgeschichte wie „Hurry Up And Wait“, „Maybe Tomorrow“ und „Dakota“ mit im Bühnenangebot. Nix wie hin da!