Themis & L.A. Witch – Köln, MTC Club (30.09.2025)
Stuttgarts Indie-Noiserocker Themis und Kaliforniens Garagerock-Trio L.A. Witch begeistern als musikalischer Doppelpack im gut gefüllten Domstadt-Club MTC über 200 Fans mit bittersüßen Post-Punk-, Cold-Wave- und Lo-Fi-Vibes.
Den Konzertabend eröffnet der sympathische Themis, der seinen aktuellen Longplayer „Self Mythology“ (hier entlang zu unserem Platten-Review) im Gepäck hat, von dem das Gros seiner acht Stücke umfassenden Setlist stammt.
Mit neuen Songs wie „Bad Vibes“, „Flying In My Dreams“, „My Spell On You“ und „Longing“, aber auch den Tracks vorheriger Releases wie „Heart Song“ und „Lonely Corner“ weiß er das altersmäßig bunt durchmischte und bestens aufgelegte Publikum vom ersten Ton seines Auftritts an auf seiner Seite.
Die kölsche Crowd ist verzückt von Themis‘ gefühlvollem Gesang, den schneidenden Gitarrenriffs Nico Zeitz‘, Bassistin Yoko Noels pulsierendem Spiel und dem scheppernden Drumsound von Korbinian Öhy und beklatscht die energiegeladene, gut halbstündige Performance ausgiebig.
An diese schließen die bezaubernden L.A. Witch nach kurzer Umbaupause alsdann nahtlos an. Das 2011 gegründete Trio, bestehend aus Sängerin und Gitarristin Sade Sanchez, Ellie English (Schlagzeug), Bassistin Irita Pai und live ergänzt um Tara Clamart (Keyboards und Gitarre), überzeugt mit seiner rohen musikalischen Melange aus Garagerock und California Slowcore.
Ihr etwa 80-minütiges Set besteht allem voran aus Tracks ihres in diesem Jahr erschienenen, großartig-düsteren, in Paris entstandenen Longplayers „Doggod“ wie dem Titelsong, „Eyes Of Love“, „Lost At Sea“, „Icicle“ und „SOS“.
Gespickt mit ein paar Bandklassikern und Fan-Favorites, etwa dem Show-Opener „Dark Horse“, „Sexorexia“ und „Get Lost“. Bei allen Liedern zieht Frontfrau Sanchez‘ im allerbesten Sinne mitunter leicht distanziert wirkender, intensiver Gesang das Publikum in seinen unwiderstehlichen Bann.
Unmittelbar nach ihrem Auftritt steht Sade Sanchez persönlich mit Supportact Themis am anderen Ende des liebenswert-urigen Kölner Musikclubs, um gemeinsam das Merch beider Bands zu verkaufen, Erinnerungsstücke zu signieren und ausgiebig mit den Fans zu plaudern. Was für ein charmanter, rundum gelungener Indie-Abend.
Concert images by Sven Klein