Sloan – 12

Sloan sind zurück. Okay, eigentlich waren sie nie weg. Aber hier in Deutschland hat die Band ja lediglich eine kleine Fan-Base, so dass man sich schon selbst ein bisschen um Neuigkeiten über die Kanadier kümmern muss. Album Nummer 12 ist jetzt das erste Lebenszeichen seit vier Jahren. Gewohnt unspektakulär spielen sich Sloan durch ihre Mischung aus Beatles und 1990er-Jahre Gitarren-Pop. Unspektakulär, aber gut.
Das Album beginnt mit „Spin Your Wheels“. Und ich muss schon sagen, dass ist ein perfekt gewählter Opener. Besser kann man Power-Pop nicht zelebrieren. Mit einer tollen Melodie und dem flotten Tempo steigert sich die Laune des Hörers schon nach kurzer Zeit. Nach 27 Jahren Bandbestehen schütteln Sloan damit einen ihrer besten Songs überhaupt aus dem Ärmel. Toll!
Die Freunde von Eric´s Trip wenden sich danach aber immer intensiver den 1970er-Jahren zu. Das war vor einigen Jahren auch der Grund, warum ich mit der Band ein wenig fremdelte. Wer zur Geffen Records-Zeit Alben wie „Smeared“ (1992) und „Twice Removed“ (1994) veröffentlichte, dem verzeiht man natürlich auch leichte Veränderungen im musikalischen Stil. Zumal Sloan das wirklich gut machen. Mit „All Of The Voices“ klingen sie ein bisschen nach späten Posies, bei „Essential Services“ schimmern die Beatles durch, bevor „Have Faith“ noch einmal kur den Verzerrer der Gitarre arbeiten lässt – kurz.
Alles in allem ein wirklich schönes Album mit sehr guten Momenten. Leider, und da bleiben sich Sloan ein wenig treu, wird es mit der Zeit etwas farblos. Auch wenn „12“ wirkt, als sei es aus der Zeit gefallen.
Video: Sloan – „Spin Our Wheels“