Circa Waves – Death & Love, Pt 2
Die Circa Waves komplettieren mit „Pt 2“ ihren Album-Zyklus von „Death & Love”. Einmal mehr verpackt das Liverpooler Dancerock-Quartett dabei seine tiefgründigen Texte in neun weitere eingängige Tracks für die Club-Tanzfläche, die trotz aller Nachdenklichkeit die Sonne in unsren Indie-Herzen zum Strahlen bringen.
Beide Album-Parts (hier geht’s zu unserem Review des ersten Longplayer-Teils) wurden von Circa-Waves-Sänger Kieran Shudall produziert und im Studio eines Freunds in Finsbury Park sowie im legendären Nord-Londoner RAK aufgenommen.
Die zwei Schwester-Alben vereinen sich nun zu einem umwerfenden Gesamtwerk, in dem die Band die tragische Geschichte von Shudalls im Jahr 2023 durchlittener Begegnung mit dem Tod verarbeitet. Der Frontmann wurde damals am Herzen notoperiert, um sein noch junges Leben zu retten.
Promotional Pic by Paul Polocho
Liebe & Lebensfreude
Nachdem er im „Pt 1“, der vergangenen Januar released wurde, versucht hatte, seine Erfahrungen irgendwie zu verarbeiten, „wirkt die Fortsetzung nun wie der optimistischere Teil beider Alben“, sagt Kieran Shudall. „Es fühlt sich fast so an, als wäre die erste Platte vor der Operation und der Angst vorm Sterben entstanden, während Teil zwei des Longplayers die andere Seite zeigt: Er handelt von Liebe und Lebensfreude.“
Wenn er noch ein letztes Album machen würde, dann sollte es die Art Musik sein, die er wirklich liebt, befand Shudall seinerzeit. Als einen „Brief an mich selbst, der mich daran erinnert, dass ich noch da bin.” Unter den musikalischen Einflüssen samt großer Melodien seiner Jugendhelden The Cure, Arctic Monkeys, The Walkmen und The Smiths schrieb Songwriter Kieran Shudall die Lieder sowohl für den ersten als auch den zweiten Part von „Death & Love”, die er gemeinsam mit seinen Bandmates Sam Rourke (Bass), Drummer Colin Jones und Joe Falconer (Gitarre) einspielte.
Ansteckender Indiepop
Standouts des nunmehr letzten Teils sind die beiden Dancefloor-Banger „Lost In The Fire” mit seinem treibenden Bassspiel und das fröhlich-beschwingte „Stick Around”, die die LP energiegeladen eröffnen, „Ten Outta Ten” samt ausladendem New-Wave-Synthie-Soundteppich und funky Gitarrenriff, „Love Me For The Weekend“, das durch zuckersüßen Bubblegum-Pop besticht, ein verträumtes „Sunbeams” und das mit Akustikgitarre arrangierte „Sweet Simple Thing” – Letzteres der Beatles-Moment der Platte, der selbstredend nicht fehlen darf, wenn man wie die 2013 gegründeten Circa Waves aus der Fab-Four-Heimatstadt Liverpool kommt.
Nimmt man beide Album-Parts nun zusammen, dann ist die insgesamt rund einstündige Laufzeit mit das im allerbesten Sinne Ansteckendste, was an Indiepop je auf Platte beziehungsweise ein Doppelalbum gepresst wurde. Life is for living – und die Circa Waves liefern mit „Death & Love” den ultimativen Soundtrack dazu ab.
Band: Circa Waves
Album: Death & Love, Pt 2
VÖ: 24.10.2025
Label: Lower Third/Pias