Circa Waves – Death & Love, Pt 1

Das im Jahr 2013 gegründete Liverpooler Quartett Circa Waves umarmt mit der ungezügelten Energie seines neuen Longplayers „Death & Love, Pt 1” das Leben und bittet seine Zuhörerschaft zum Tanz auf den Indie-Dancefloor.

Karriere und Leben der Circa Waves verliefen recht reibungslos – bis Frontmann Kieran Shudall vergangenes Jahr einen Anruf seines Arztes erhielt, der ihm mitteilte, dass er umgehend am Herzen notoperiert werden müsse, um sein noch junges Leben zu retten. Wenn er noch eine letzte Platte machen würde, dann sollte es die Musik sein, die er wirklich liebt, befand Sänger Shudall seinerzeit. Als eine Art „Brief an mich selbst, der mich daran erinnert, dass ich noch am Leben bin.”

Bluejeans und Pints
Und so kamen ihm die Clubs Liverpools wie etwa das Le Bateau in den Kopf, in die er als Kid ausging und in denen all die Musik gespielt wurde, die ihn geprägt hatte: The Cure, Arctic Monkeys, The Walkmen und The Smiths. An diese Orte kehrte Kieran Shudall sinnbildlich wohl zurück, als er die Lieder für „Death & Love, Pt 1” schrieb.

Während andere also vielleicht in einer ähnlichen Situation ihr gesamtes Leben an sich vorüberziehen sehen, sah der Songwriter Menschen in Bluejeans mit Pints in der Hand und vom Bier verklebte Tanzflächen vor seinem geistigen Auge.
Und so ist der bereits sechste Longplayer der Circa Waves, von Shudall produziert und im Studio eines Freunds in Finsbury Park sowie den RAK-Studios in London aufgenommen, eine musikalische Umarmung des Lebens in neun Stücken geworden, deren positive Energie geradezu ansteckend wirkt.

Foto: Circa Waves / Polocho

Songs für den Dancefloor
Die ersten vier Tracks „American Dream”, „Like You Did Before”, „We Made It” und „Le Bateau” sind dabei allesamt für den Indie-Dancefloor komponiert. Mit Song fünf „Hold It Steady“ nehmen Kieran Shudall, Gitarrist Joe Falconer, Sam Rourke (Bass) und Drummer Colin Jones zum ersten Mal den Fuß so ein klein bisschen vom Gas.
„Let‘s Leave Together“ nimmt den beschwingten Vibe sogleich wieder auf. Auf dem darauf folgenden „Blue Damselfly“ lehnt sich das Liverpooler Quartett atmosphärisch berührend an die weltberühmten pilzköpfigen Musikheroen seiner Heimatstadt an, während „Everything Changed“ rockig daherkommt. Der Schlusstrack der Platte „Bad Guys Always Win“ bittet dann noch einmal auf die Tanzfläche.

Natürlich erfinden die Circa Waves mit „Death & Love, Pt 1” das Indie-Genre nicht neu. Das müssen sie aber auch gar nicht – schließlich sind wir am Ende alle nur das Produkt unserer eigenen (musikalischen) Jugend. Vielmehr soll uns das vor positiver Energie brodelnde, bittersüße Werk an etwas Elementares erinnern: Das Leben an jedem Tag zu lieben und es möglichst bis zum allerletzten Tanz zu genießen.


Band: Circa Waves
Album: Death & Love, Pt 1
VÖ: 31.01.2025
Label: Lower Third/Pias