The Stranglers – Berlin, Admiralspalast (23.10.2024)

Die britischen Punkrock-Legenden The Stranglers feiern ihr 50-jähriges Bandjubiläum mit einer Welttournee, die sie jüngst auch nach Berlin in den prunkvollen Theatersaal des Admiralspalasts geführt hat.

Schon nach dem Opener „Toiler On The Sea“ hält es niemanden mehr auf den plüschigen, roten Samtsitzen der im Jahr 1911 errichteten Spielstätte: Denn die standesgemäß allesamt in schwarz gekleideten Baz Warne (Gitarre, Gesang), Jean-Jacques Burnel (Bass, Gesang), Jim Macaulay (Drums) und Toby Hounsham (Keyboards) lassen keinen Zweifel daran, dass man auch im gesetzteren Alter eine energiegeladene Show liefern kann.

Rund 1.500 Fans, einige von ihnen eigens aus dem Vereinigten Königreich zu diesem Gig angereist, sind gekommen, um die vielschichtigen Songs der 1974 im englischen Guildford formierten Punk-Ikonen zu feiern. Den Stranglers-Signature-Sound kennzeichnen das markante Bass-Spiel von Gründungsmitglied Burnel und die New-Wave-Synthieklänge – dann und wann garniert mit ein paar Ska- beziehungsweise Reggae-Rhythmen, die sich vor allem in ihren größten Hits aus den Siebziger- und Achtzigerjahren wiederfinden.

Und so sind es Songs wie „Golden Brown“, „Walk On By“, „Peaches“, „Nice’N’Sleazy“, „Strange Little Girl“ und natürlich „Always The Sun“, die die größte Resonanz des Abends erfahren. Aber auch für Tracks der jüngeren Bandgeschichte gibt es den wohlwollenden Applaus des Publikums. Denn dass die Stranglers nach wie vor relevante Musik machen, haben sie unter anderem eindrucksvoll mit ihrem bislang letzten Studioalbum „Dark Matters“ aus dem Jahr 2019 bewiesen, das bis auf Rang vier der offiziellen UK-Charts kletterte.

Nach rund 100 Minuten beendet die runde Konzertnacht in der Bundeshauptstadt das fulminante „No More Heroes“. Etwaigen Songtiteln zum Trotz: The Stranglers – waschechte Helden des Punkrocks und New Waves, damals wie heute. Hoffentlich bleiben sie uns noch viele weitere Jahre erhalten.