KEANE – Bonn, KUNST!RASEN (07.08.2024)

Im Rahmen der Europatournee zum 20-jährigen Jubiläum ihres Debütalbums „Hopes And Fears“ gastieren die Briten von Keane in diesem Sommer dreimal in Deutschland. Den Start machten sie am gestrigen Abend in Bonn.

Ein leider nicht bis auf den letzten Platz gefüllter Kunst!Rasen empfängt um 19 Uhr zunächst die mit britischer Pünktlichkeit die Bühne enternden The Sherlocks. Das Quartett aus South Yorkshire ist als Opening Act gleich auf mehreren Ebenen eine gute Wahl: Sie sind grundsympathisch und gut gelaunt, zeigen sich ehrlich dankbar gegenüber Publikum und Main Act und leiten mit ihrer flotten Interpretation von britischem Indie stilistisch passend ein, was anschließend kommen wird. Das Publikum nimmt es ebenso dankend an und ist bereits vor dem eigentlichen Anlass seines Besuchs auf Touren. The Sherlocks wollen wiederkommen, sagen sie. Gut möglich, dass sie dann nicht alleine sind.

Dem obligatorisch engen Zeitkorsett des Kunst!Rasen Folge leistend, vergeuden auch Keane keine Spielzeit und eröffnen ohne große Umschweife ihr exakt 100-minütiges Konzert um 20 Uhr mit „Can’t Stop Now“ vom 2004er-Erfolgsalbum „Hope And Fears“, gefolgt von „Silenced By The Night“ von Strangeland (2012). Erst danach begrüßt Sänger Tom Chaplin freundlich das Publikum, zu dem er und die Band im Laufe des Abends eine regelrecht innige Verbindung aufbauen werden. Immer wieder ist Zeit für einen kleinen Plausch und immer wieder wird das Publikum animiert und durch eifriges Beklatschen oder gereckte Fäuste während der Songs von der Band gefeiert.

Den Soundtrack zu diesem Miteinander liefert ein Best of-Set der Keane-Diskografie, dass sich vor allem auf den Jubiläums-Longplayer sowie die beiden Alben „Under The Iron Sea“ (2006) und „Strangeland“ (2012) stützt. Eine Ausnahme bildet „My Shadow“ vom 2010er Album Night Train – laut Eigenaussage Chaplins Lieblings-Keane-Song – auf den mit den großen Hits „This Is The Last Time“ und „Somewhere Only We Know“ ein erstes großes Finale folgt. Nur wenige Minuten später eröffnet „We Might As Well Be Strangers“ schließlich eine Zugabe aus vier Stücken, die im großartigen „Bedshaped“ ihren Abschluss findet.

Bonn ist vielleicht nicht für große Spektakel und überbordende Reaktion bekannt, aber sowohl Bands als auch Publikum haben hier heute eine tolle Show erlebt und verabschieden sich entsprechend glücklich und zufrieden in die laue Sommernacht.