PASCOW – Dortmund, FZW (17.01.2025)
Es ist fast ein Jahr her, dass Pascow ihre „Sieben“-Tour in Bochum begannen und nach zehn Konzerten, die die Band auch nach Österreich führte, vorläufig abschlossen. Nun kommt die Band aber noch einmal für zwei Konzerte nach Dortmund und Rostock, um die Tour zu beenden, bevor sie sich für einige Zeit zurückziehen wird.
Dass der aktuelle Longplayer „Sieben“ nach wie vor in seinen Thematiken aktuell ist und Pascow eine Band ist, die auf der Bühne vor Energie nur so strotzt, sind wohl zwei Gründe, warum das Konzert im FZW schon seit Monaten ausverkauft war. Als Gäste haben Pascow N.T.Ä. aus Saarbrücken eingeladen; eine Band, die mir vorher fremd war. Das Tolle an solchen Abenden: Man lernt immer wieder neue Combos kennen, die die eigene musikalische Landschaft bereichern.
Denn N.T.Ä. lohnt es zu kennen. In ihrem ca. 30 minütigem Set hauen Frontfrau und Bassistin Nadine Nevermore, Gitarrist Tommy Crack und Schlagzeuger Äxel Äxport mit ihren Songs eine Energie ins Publikum, an die Pascow später mühelos anknüpfen konnten. Und auch die Politik blieb bei N.T.Ä. nicht außen vor: die Schlagzeugaufschrift „This machine kills fascists“ und das Schild „It’s a dress not Yes“ zeigte auch visuell, wofür die Band steht.
Pascow-Konzerte sind Konzerte, auf denen ich immer auch ein bisschen Angst um meine Kameras habe. Wenn die Band zu ihrem Opener „Silberblick und Scherenhände“ derart energiegeladen auf der Bühne agiert und das erste Bier aus dem Publikum nach vorne fliegt, weiß man auch, warum. Und wenn eine Band derart energieladen ihre nächsten beiden Songs „Toulousi“ und „Jade“ ins Publikum schreit, weiß man auch, dass diese Angst irgendwie auch egal ist .
Es folgten u.a. die Songs „Monde“, „Himmelhunde“ und „Merkel-Jugend“ und immer mal wieder wichtige politische und gesellschaftskritischen Ansagen. Die Setlist wurde dominiert von Songs des mittlerweile zwei Jahre alten, aber immer noch aktuellen Albums „Sieben“, aber auch vom Vorgänger „Jade“ fanden sechs Stücke ihren Weg in die Setlist. Für einige der Stücke wie z.B. „Mailand“ bereicherte Laura Knapp die Gruppe mit ihrer Violine während man Gastsängerin Clara Krum fast schon als fünftes Bandmitglied bezeichnen könnte.
Clara Krum ergänzte viele Songs durch ihre Stimme und ihrer immer positiven Energie auf der Bühne. Dass diese Energie an diesem Abend auch so positiv war, ist nichts Selbstverständliches: Die Sängerin lies ihre Fans an diesem Tag via social media daran teilhaben, dass sie am Morgen des Konzerttages noch auf der Beerdigung ihrer Großmutter singen werde. Dem Publikum des Abends schenkte sie dann eine emotionale und solo mit Gitarre vorgetragene Version von „Wunderkind“.
Nach diesen ruhigen Klängen ging es in den Endspurt, der u.a. dem Publikum noch „Mond über Moskau“ und „Too doof too fuck“ bescherte. Den Drei-Song-Zugabenteil beendete „Trampen nach Norden“. Es war ein großartiger Punk-Abend mit zwei starken Bands. Pascow entließ das Publikum nach 25 Songs verschwitzt und glücklich in die neblige Dortmunder Nacht und ich bin sicher: Auf der nächsten Tour wird wieder sehr oft „ausverkauft“ gemeldet werden. Zurecht!