Der Hamburger Musiker Matthias Schwettmann veröffentlichte am 15.11.2024 unter dem Namen WOULD sein zweites Soloalbum „Get Away“. Erneut kann der sympathische Sänger, der auch Frontmann der Indie-Rocker Palila ist, vollends überzeugen.

Denn bereits sein Debüt „Be Okay To Not Be Okay“ ist wahnsinnig gut geworden. Damals schrieb ich in meiner Rezension noch: „Das Schöne an „“Be Okay To Not Be Okay“ ist aber am Ende die unprätentiöse Art, in der die Stücke dargeboten werden. Hier wird das Rad eben nicht neu erfunden, hier wird auch nicht auf irgendeine Zielgruppe oder hohe Verkaufszahlen geschielt.“ Und genau das fühle ich auch bei den Songs auf „Get Away“.

Zudem gelingt es Schwettmann diesmal noch besser, ein homogenes Ganzes zu schaffen. Das grundentspannte „December“ ist wundervoll, während der Titeltrack mit seiner angezerrten Gitarre die amerikanische Indie-Musik der 1990er-Jahre ganz fantastisch einfängt. Über all dem schwebt die tolle und sehr markante Stimme des Musikers, die schon Palila so besonders macht.

Apropos Palila. Mit „The Beginning“ und „Mysterious Ordinary Man“ befinden sich zwei Tracks auf „Get Away“, die im kommenden Jahr auch auf Palilas nächstem Album in einer kraftvolleren Indierock-Version zu hören sein werden. Vor allem beim erstgenannten Song, hier noch mit Ukulele eingespielt, darf man auf die Umsetzung gespannt sein.

Dass er sein zweites Album in intensiver Eigenarbeit geschrieben, aufgenommen und in seinem Homestudio in Hamburg gemischt und gemastert hat, unterstreicht wie viel Liebe und Aufwand Schwettmann in seine Musik packt. Vor allem Produktionstechnisch hat er dabei einen ziemlich guten Job gemacht. Die Stücke klingen allesamt ganz hervorragend.

Egal ob Wilco, Neil Young, Kristofer Åström  oder Teenage Fanclub, all diese in seiner Biografie genannten Bands und Künstler sind auf „Get Away“ als Einflüsse zu hören. Und das ist schon ein ziemliches Kompliment. Ich bin und bleibe Fan und hoffe, WOULD irgendwann mal live erleben zu dürfen.

Künstler*in: WOULD
Album: Get Away
Label: DevilDuck Records
VÖ: 15.11.2024