William McCarthy – Live in Köln
Nach der Auflösung der Augustines ist es nicht verwunderlich, dass ein Vollblutmusiker, wie William McCarthy, die Füße nicht stillhalten kann und sich lieber erneut auf musikalische Wanderschaft begibt. So macht er sich erneut auf den Weg, das Publikum mit seinen Geschichten zu bespaßen, mit seiner Stimme zum umgarnen und ab und zu auch zum ausgelassenen Tanz zu animieren.
Mit breiten Grinsen betritt, Billy die Bühne, legt seinen Hut ab und hängt sich eine der vier Gitarren um, die im Verlauf des Abend zum Einsatz kommen sollen. Erstmal muss man sich an dieses neue Bild gewöhnen, so sind Eric Sanderson und Rob Allen nun nicht mehr Teil des gewohnten und auch liebgewonnenen Anblicks. Doch schafft es Billy auch alleine mit seinen Entertainerqualitäten die Bühne vollständig auszufüllen und mit seiner charmanten Art das Publikum im Handumdrehen um den Finger zu wickeln.
Fans der Augustines sollen nicht enttäuscht werden denn im zweistündigen Set ist viel Raum für Lieblingssongs der Band. Zudem gibt es eine Coverversionen von Sade und eine extrem lustige Version von Sinéad O’Connors „Nothing Compares To You“, die McCarthy klingen lässt, als wäre sie von Johnny Cash.
Auch bei seinen zahlreichen Ansagen und der kurzen Geschichte, die Billy gut gelaunt zum Besten gibt, kommt es regelmäßig zu anhaltenden Lachern im Publikum und nicht nur dort, so scheint er sich am meisten selbst darüber zu amüsieren, welche Dinge da gerade ungefiltert aus seinem Mund heraussprudeln. Das angemessen wiederzugeben würde allerdings den Rahmen sprengen ich sage nur so viel: alle haben sich köstlich über Billys Ausführungen über seine SM-Fans, seine Erlebnisse in Amerika ohne Geld von der Ost- and die Westküste zu gelangen, wie unterbewertet „Balls“ doch sind und die Kampfansage von Braveheart amüsiert.
Handlungsempfehlung: Hingehen und sich selbst ein Bild machen, ich habe nicht nur ein schönes Konzert gesehen, sonder auch Tränen gelacht.
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Video: „William McCarthy – Juarez“