The Jeremy Days – Live At Rockpalast 2022
The Jeremy Days, Indiepop-Institution aus Hamburg und wahrhaft erste Britpop-Band, releasen mit „Live At Rockpalast 2022“ eine ihrer Shows, die sie zur Promo ihrer gefeierten Comeback-LP „Beauty In Broken“ spielten. Eingefangen in Bild und Ton vom WDR für dessen legendäres TV-Format – umwerfend!
Die Bühne hierfür bietet den J’Days im Oktober 2022 das Crossroads-Festival in der wundervollen Bonner Harmonie – und die Wahl für diesen Auftritt hätte nicht besser sein können. Denn die gut 500 Zuschauende umfassende Crowd, unter ihnen zahlreiche Fans der ersten Stunde, aber auch einige jüngere Gesichter, hatten der Live-Rückkehr der sympathischen Musiker aus der Hansestadt sehnsüchtig entgegengefiebert und waren genauso wie die Band on fire.
„Nächte, die man nie vergisst“
„Nach unserer Trennung im Jahr 1995 hätten wir nie gedacht, dass wir fast drei Jahrzehnte später wieder zusammenkommen würden“, so Jeremy-Days-Sänger und -Akustikgitarrist Dirk Darmstaedter. „Als wir dazu eingeladen wurden, im WDR Rockpalast zu spielen, ging für uns, die wir mit dieser ikonischen Sendung aufgewachsen sind, ein Traum in Erfüllung. Es war heiß, elektrisierend, emotional und eine dieser Nächte, die man nie vergisst.“
Dass die J’Days, abgesehen von ihren Reunion-Konzerten drei Jahre zuvor, diese lange Schaffenspause einlegten – nichts ist an diesem Abend davon zu spüren, ganz im Gegenteil: Es fühlt sich so an, als seien sie überhaupt nie fort gewesen. Die von der New York Times einst als „Germany’s Underground Pop Heroes“ betitelte Gruppe hat nichts von ihrer Magie verloren und versprüht die schier jugendliche Spielfreude und Energie, für die ich sie seit meinem Konzertbesuch 1989 im Alten Wartesaal zu Köln so innig schätze.

J’Days live@Rockpalast by Sven Klein
Zeitlose Indiepop-Tracks
Mit ihrer melodisch-eingängigen Melange aus vom Sixties-Beat infizierten Jangle-Gitarren und amerikanischem Artrock verzaubern neben Frontmann Dirk Darmstaedter Jeremy-Days-Keyboarder Louis Oberlander, der seit gut 20 Jahren in Los Angeles lebt, Drummer und Percussionist Stefan Rager, der virtuose Leadgitarrist Jörn Heilbut und Bassist Stefan „Eddy“ Endrigkeit das Publikum des ausverkauften Clubs im Stadtteil Bonn-Endenich rund 75 magische Konzert-Minuten lang.
Insgesamt fünfzehn zeitlose Indiepop-Tracks aus der J’Days-Historie, die allesamt homogen ineinandergreifen und einen bemerkenswerten musikalischen Flow bilden, stehen dabei auf der Rockpalast-Setlist: sieben Stücke vom selbstbetitelten Debütalbum aus dem Jahr 1988, zwei Lieder von „Speakeasy“ (1992) und sechs neue Songs vom 2022er-Comeback-Longplayer „Beauty In Broken“. Anspieltipps sind das gefühlvolle „Starting To Pretend“, ihr Signature- und Perfect-Pop-Song „Brand New Toy“, der Ende der Achtziger-Jahre auf MTV’s Mattscheibe heißlief, das mitreißende „Loved“, das pulsierende „The Deep Dark Night“ und die angenehm laid-back daherkommende Zugabe „Food And Coffee“.
Crisper Sound, brillante Bilder
Der Sound der Aufnahme ist – wie sollte es bei den Experten und Profis vom Westdeutschen Rundfunk auch anders sein – crisp und atmosphärisch dicht. Und klingt im finalen Audio-Mastering von Willi Dammeier (Institut für Wohlklangforschung) geradezu so, als würde die Band live im heimischen Wohnzimmer spielen. Die von einer Handvoll WDR-Kameras eingefangenen Bilder sind brillant und perfekt geschnitten.
Weiterer Pluspunkt: Sämtliche Ansagen, Konversationen und Anekdoten, von denen einige noch unter den frischen Eindrücken des damals endenden Covid-19-Pandemie-Lockdowns standen, sind auf dem Konzert-Capture, das in digitaler Form, als Coloured-Gatefold-Doppelvinyl sowie CD/DVD-Kombipackage erscheint, ungekürzt enthalten.

Rockpalast stage image by Sven Klein
J’Days-Frühjahrstour
Das Album-Artwork ist – in traditioneller Rockpalast-Manier – weitestgehend in klassisch-puristischer Schwarz-Weiß-Stilistik angelegt. Und zur Abrundung des fesselnden J’Days-Live-Dokuments gibt es als Bewegtbild-Bonus noch ein etwa fünfzehnminütiges Bandinterview mit Rockpalast-Host und Orange-Blossom-Special-Festivalgründer Rembert Stiewe zu sehen.
Wer sich von Euch persönlich von den Bühnen-Qualitäten der Hamburger Indiepop-Ikonen überzeugen möchte, hat im Frühjahr 2026 wieder Gelegenheit dazu: Ende März touren die Jeremy Days durch Berlin (Kesselhaus), Wilhelmshaven (Pumpwerk), Hamburg (Fabrik), Köln (Yard Club/Die Kantine) und Münster (Gleis 22).
Und wer’s bis dahin nicht mehr aushalten kann: Als kleinen Appetizer auf die Full-Band-Tour steht am kommenden Mittwoch ein Gig in intimer Unplugged-Atmosphäre als J’Days-Acoustic-Trio im Bochumer Bahnhof Langendreer an – dort gibt es die Rockpalast-Aufnahme bereits exklusiv am Merchstand.

Band: The Jeremy Days
Album: Live At Rockpalast 2022
VÖ: 26.09.2025
Label: MiG Music
