Huch, wo kommen die denn jetzt auf einmal wieder her? Orchestral Manoeuvres In The Dark, kurz OMD, veröffentlichen mit „The Punishment Of Luxury“ bereits ihr 13. Studioalbum. Das haut den Hörer jetzt nicht unbedingt direkt vom Stuhl, stilvoller und besser als das aktuelle Erasure-Album ist es aber auf jeden Fall.

Ob die Kids von heute den Namen OMD noch kennen? Ihren 1981er-Hit „Maid Of Orleans“ haben sie bestimmt schon mal gehört. Ich selbst verbinde mit OMD eher „Sailing On The Seven Seas“ vom 1991er-Album „Sugar Tax“, habe die Band dann aber irgendwo zwischen Grunge und Emo-Core in den 1990er-Jahren wieder verloren. Die großen Charterfolge waren ja auch mit „Sugar Tax“ vorbei. Trotzdem haben OMD noch bis 1996 durchgehalten, bevor es für zehn Jahre in den wohlverdienten Urlaub ging. 2006 dann die Reunion fast in Urbesetzung (die völlig an mir vorbei gegangen ist). „The Punishment Of Luxury“ ist das dritte Album seit dieser Reunion.

Man muss schon sagen, die beiden Gründungsmitglieder Andy McCluskey und Paul Humphreys haben hier ein ziemlich frisches Album aufgenommen. Wie sagt McCluskey? „Auf dieser Platte ist es uns gelungen, wunderschöne Dinge aus Geräuschen und sich wiederholenden Klangstrukturen zu schaffen.“ Und das hört man. Klar, ein Song wie „Robot Man“ ist eher eine Fingerübung und lässt das Zielpublikum sicherlich müde mit dem Finger zucken. Andere Stücke, wie das sphärischen „One More Time“ erinnern an die Glanzzeiten der Band, in der sie Elektronik mit Pop perfekt mixten.

Der Rest ist ein bisschen Kraftwerk, ein bisschen Depeche Mode und jede Menge OMD, wie man sie kennt. Es ist bemerkenswert, wie unaufgeregt ein Album im Jahr 2017 klingen kann. Man merkt, dass die Köpfe hinter den Songs schon alles mitgemacht haben und vor allem einen großen Beitrag zur heutigen Electro-Szene beigetragen haben. Aktuell klingen, ohne dabei seine fast 40-jährige GEschichte zu vergessen. Davor habe selbst ich eine gehörige Portion Respekt, bleibe letztlich aber doch gerne beim Frühwerk der Band.

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Video: OMD – „La Mitralleuse“