Kettcar – Köln, Palladium (19.04.2024)

Nachdem Kettcar mit „Gute Laune ungerecht verteilt“ ihr erstes Album seit mehr als sechs Jahren veröffentlicht haben, geht es 2024 auf große Deutschland-Tour, inkl. einem Abstecher zu unseren Nachbarn in Österreich.

Mein erstes und bisher einziges Kettcar-Konzert habe ich Anfang 2020 erlebt, kurz bevor die Welt sich einer Pandemie stellen musste und alles irgendwie ein bisschen mehr in Ordnung zu sein schien als jetzt. Und vieles von dem, was nicht in Ordnung ist (und auch 2020 schon nicht mehr war), vertonten Kettcar zuerst auf ihrem aktuellen Album, um jetzt genau diese Themen auch live auf die mittlerweile ziemlich große Bühne zu bringen.

 

Den Abend eröffnete aber Shitney Beers, deren Auftritt in Köln ihr bis dato größter war. Mit der Art und Weise, mit der die Band ihre Songs performten, gewann sie das Publikum recht schnell und brachte es schon früh in Feierlaune.

Kettcar betreten kurze Zeit später unter tosendem Applaus des Publikums die Bühne. Die Band eröffnet ihr Set mit „Auch für mich 6. Stunde“, dem Opener ihres aktuellen Albums. Bei dem darauf folgenden „Benzin und Kartoffelchips“ musste ich dann schon sehr früh „multitasken“: mitsingen UND fotografieren.

Insgesamt ein ziemlich beeindruckender Start in den Abend. In den Anekdoten, die zwischen den Songs immer erzählt wurden, erinnerten sich Sänger Marcus Wiebusch und Bassist Reimer Bustorff auch an den ersten Kettcar-Auftritt in Köln im legendären aber mittlerweile abgerissenen Underground – das war 2002!

Diese Anekdoten waren es auch, die das ganze Konzert zu einer Zeitreise machten. Die Band spielte (wenn ich das richtig mitbekommen habe) Songs aller ihrer sechs Alben, wobei die aktuelle Scheibe „Gute Laune ungerecht verteilt“ sowie „Du und wie viele von deinen Freunden“ am meisten Platz in der Setlist einnahmen.

Der Zugabenblock wurde mit „Trostbrücke Süd“ eingeleitet und so war das ganze Palladium bei den Zeilen „Wenn du das Radio ausmachst, wird die Scheißmusik auch nicht besser“ eingeladen mitzusingen, was es dankend annahm. Zum Abschluss des Konzerte dann „Deiche“, einer der großen Songs der Band. Am Ende dieses Konzerts bin ich froh, dass Kettcar ihre Tour im Sommer fortsetzen und wir nicht wieder 4 Jahre warten müssen, um diese großartige Band live zu erleben.

(Fotos & Text: Jens Meyer)