JD McPherson – Luxor, Köln (04.06.2025)
Nach ungefähr zehn Jahren kehrte JD McPherson mit seiner Nite Owls-Tour endlich wieder nach Köln zurück. Das „endlich“ sei an dieser Stelle betont, denn ihn erwartete ein fast schon sehnsüchtiges und von Vorfreude geladenes Publikum.
Für einen Mittwochabend war das Luxor sehr gut gefüllt, wenn auch nicht ganz ausverkauft – eine mehr als angemessene Kulisse nach so vielen Jahren der Abwesenheit, wie ich finde. Bloodshot Bill eröffnete den Abend mit einem wilden Ritt durch Garage Rock, Rockabilly und frühe Rhythm’n’Blues-Vibes – ganz im Alleingang und schön Lo-Fi. Auf einem Stuhl sitzend, mit seiner Gitarre, einem minimalistischen Drumset und Strohhut, wirkte er fast wie ein Relikt aus einer verrauchten Bar der 1950er-Jahre irgendwo in der Mitte der USA: rau, roh und rotzig charmant. Das hat nicht nur mir Spaß gemacht.
Um 21:00 Uhr war es dann so weit: JD McPherson betrat gemeinsam mit seiner Band die Bühne und startete in einen hitzigen Blues-Rock-Abend. Das Set war gespickt mit alten und neuen Songs sowie einigen Coverversionen. McPherson präsentierte ein glanzvolles Potpourri aus Hits wie „Lucky Penny“, „Sunshine Getaway“, „Baby Blues“, „Let the Good Times Roll“ und vielen weiteren großartigen Songs seines Repertoires.
Was an dieser Stelle erwähnt werden sollte: Sowohl er als auch Teile seiner Band konnten den Abend nur mit Hilfe von Erkältungsmitteln bestreiten. Hätte er dies nicht in einigen Ansagen humorvoll thematisiert, wäre es wohl kaum aufgefallen. Die gesamte Show war voller Energie, mit durchweg strahlenden Gesichtern auf der Bühne und im Publikum.
Im zweiten Drittel des Sets kehrte auch der Support-Act des Abends, Bloodshot Bill, noch einmal zurück auf die Bühne und verformte gemeinsam mit JD McPherson den Song „I Can’t Go Anywhere with You“ – eines der vielen kleinen Highlights des Abends.
Die Stimmung im Luxor war von Beginn an ausgelassen, fröhlich und durchweg positiv. Die Menschen hatten spürbar Freude. Auch wenn es sicherlich keine makellose Performance gewesen ist, so war es doch eine mit sehr viel Seele und Charme.
JD McPherson bewies an diesem Abend eindrucksvoll, wie Musik durch Groove und Authentizität zum Leben erweckt wird. Es kann so einfach sein. Hoffentlich lässt die nächste Tour nicht erneut eine Dekade auf sich warten – und sollte es doch so sein, darf sich JD McPherson sicher sein: in Köln erwartet ihn eine treue Fanbase, um jeden Song textsicher und voller Leidenschaft mit ihm zu feiern.
(Foto: Kilian Bungert // Mit dem Hinweis, dass hier leider etwas schief gegangen ist)