Donots – Düsseldorf, The Hof (14.04.2024)

Die Donots feiern in dieser Woche ihren 30. Geburtstag. Im Rahmen ihrer „Mini Birthday Slams“ machen sie auch Halt im altehrwürdigen Ratinger Hof. An zwei Tagen spielen sich die fünf sympathischen Jungs durch ihre Bandgeschichte. Und das voller Elan und so druckvoll, wie selten zuvor erlebt.

Wie bei allen anderen Shows dieser kleinen Tour darf ein Akustik-Akt den Abend eröffnen. Düsseldorf hat das große Glück Matze Rossi als Support erleben zu dürfen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie schnell und authentisch dieser Kerl auch ein eher unruhiges Publikum in seinen Bann ziehen kann. Und so traut er sich auch für seinen letzten Song „Best Friends“ in die Mitte der kleinen Tanzfläche, um das Stück dort unverstärkt zu spielen. Was ein guter Typ. Checkt unbedingt auch sein aktuelles Album „Barn Tapes“. Ganz toll.

Die Donots kommen nach verhältnismäßig langer Umbaupause auf die Bühne. Irgendein technischer Defekt muss erst gefunden und behoben werden. Die Band macht aus der Not eine Tugend, baut die Setlist kurzerhand um und kommt mit „Kaputt“ vom 2015er-Albums „Karacho“ auf die Bühne. Wobei Ingo sich erst gar nicht die Mühe macht auf selbiger zu verweilen. Er springt lieber gewohnt hyperaktiv direkt in die Menge und dreht den Hof kurzerhand auf links. Im Anschluss „Calling“ und „Keiner kommt hier lebend raus“. Das Konzert ist keine 10 Minuten alt, da haben die Donots den Ratinger Hof zerlegt. Ich habe die Band in den vergangenen drei Jahren schon öfter live erleben dürfen, aber diese 10 Minuten sind dermaßen beeindruckend, dass selbst mir kurzzeitig die Kinnlade runter klappt.

In den kommenden zwei Stunden wird – wie eigentlich immer – eine Mischung aus neuen und alten sowie deutschsprachigen und englischsprachigen Liedern dargeboten. Man merkt, dass hier nur „die hard“-Fans vor der Bühne stehen, denn es ist egal aus welcher Schaffensphase die Stücke kommen, abgefeiert werde sie alle. Wenn Ingo später im Set Matze Rossi und die anderen Künstler*innen im Vorprogramm ihrer Tour hochleben lässt, nimmt man ihm das sofort ab. Und wenn Guido vor „Augen sehen“ darüber spricht, wie wichtig ihm eine Band wie Die Toten Hosen ist, dann spürt man förmlich eine gewisse Demut, den ganzen Quatsch seit 30 Jahren machen zu dürfen. Zumal alle Bandmitglieder wie die Grinsekatzen um die Wette lächeln, als Vom von eben diesen Toten Hosen für die Twisted Sister-Coverversion „We´re Not Gonna Take It“ mit auf die Bühne kommt.

Die Donots: Authentisch, wild und voller Liebe für das was sie da machen dürfen. Seit 30 Jahren! Happy Birthday Ingo, Guido, Alex, Eike und Purgen (bytheway, wahnsinnig guter Bass-Sound).

(Fotos: Jens Meyer)