Terry Hoax – Celebrate Nothing
Terry Hoax waren mal richtig erfolgreich. Das war 1992, als sie es mit ihrem Album „Freedom Circus“ in die Top 10 der deutschen Albumcharts schafften und darüber hinaus eine fantastische Coverversion von „Policy Of Truth“ veröffentlichten.
Eben diese Coverversion lief monatelang auf MTV in Rotation und sorgten auch für ein gewisses internationales Interesse. Am Ende hat es für die ganz große Karriere nicht ganz gereicht. Mit ihrem 1994er-Album „Splinterproof“ spielten sie sich aber ganz tief in mein damals noch recht jugendliches Herz. Für mich tatsächlich eins der großen Alben aus Deutschland. 1996 war dann erstmal Schluss, bevor man 2009 mit „Band Of The Day“ wieder ein – wie ich finde – recht formidables Reunion-Album veröffentlichte. Seitdem ist die Band hierzulande durch kleinere und etwas größere Clubs unterwegs und veröffentlicht immer wieder gute bis sehr gute Alben.
Für das nun erscheinende „Celebrate Nothing“ haben sich Terry Hoax wieder richtig viel Zeit genommen. Der Nachfolger zum gelungenen „Thrill“ (2017) besticht dabei durch all die kleinen Trademarks, die sich die Band in ihrer langen Geschichte zugelegt hat. Da ist zum einen die markante und stehts auf dem Punkt liegende Stimme von Oliver Perau. Eine Stimme, die ich schon immer super fand und die auch heute noch gefühlt genau so klingt, wie vor 30 Jahren.
Dazu kommt das stets leicht melancholische Gitarrenspiel, der Wichary-Brüder, das für eine gewohnt wohlige Stimmung sorgt. Vor allem bei der Single „Meanwhile“ und dem treibenden „Shame On Me“ schielt man daher (als Fan) fast schon wehmütig zurück in die 1990er-Jahre. Natürlich wirkt das alles ein wenig aus der Zeit gefallen. Natürlich klingen kleinere Gitarren-Soli wie beim Intro von „High Into The Sky“ immer auch ein bisschen angestaubt. Aber hey, solang der Refrain im Anschluss mit all seinen Backing-Vocals so schön klingt wie hier, ist doch alles gut.
Insgesamt ist „Celebrating Nothing“ wahrscheinlich das homogenste Album seit der Terry Hoax-Reunion in 2008 und insgesamt ein richtig schönes Indie-Album, für die Generation Ü40 (ich traue mich nicht Ü50 zuschreiben, aber ja, auch für die). Und aufgrund des Titelsongs werde ich dann wohl im Anschluss noch mal ein bisschen Supertramp hören.
Band: Terry Hoax
Album: Celebrate Nothing
VÖ: 20.06.2025
Label: Peppermint Park