Wrest & Jim Wilson – Köln, MTC (21.05.2024)

Wrest gehören weiterhin zu den spannendsten Bands der Insel. Mit ihrer charmanten Art und einer Handvoll großartiger Alben und EPs konnten sich die sympathischen Schotten in den vergangenen Jahren eine kleine Fan-Base in Deutschland erspielen. Und so war ich gespannt, wie sie sich bei ihrer Show im Kölner MTC schlagen würden.

Doch zuerst darf das schon früh erschienene Publikum Jim Wilson kennenlernen. Der Schotte steht zunächst etwas verloren auf der Bühne, weiß aber innerhalb kürzester Zeit das Auditorium mit einer ordentlichen Prise Humor und einer Handvoll ziemlich toller Songs zu überzeugen. Da er noch zu wenige Songs hat, covert er – ziemlich gut übrigens – „Nothing Compares 2 U“ von Sinéad O’Connor. Ich hoffe, dass ich ihn noch mal Live erleben darf. Das war schon ziemlich gut.

Wrest kommen pünktlich und Arbeitnehmer*innen freundlich um 21 Uhr auf die Bühne. Es ist beeindruckend, wie schnell Sänger Stewart Douglas das Publikum im Griff hat. Egal, ob „Kingdom“, „Little Star“ oder „Second Wind“, das MTC lauscht andächtig und freut sich ob der fantastischen Darbietung. Ich hingegen freue mich vor allem über „Adventurers“ und „Keep Going“, holen die beiden Songs mich emotional doch extrem ab.

War das hinter Drittel bei Jim Wilson doch fast schon ätzend laut, klatscht es nun mit dem Rest des Publikums immer wieder mit, was ich auf der einen Seite etwas befremdlich finde, mir aber auf der anderen Seite auch wieder mal zeigt, wie groß das Potenzial dieser Band eigentlich ist. Da passt es doch ganz gut, dass auch der neue Song perfekt in die Setlist passt und gespannt auf das kommende Album macht. Nach 75 Minuten ist Schluss. Allerdings fehlt ja noch der größte Hit der Band – „Human“. Dieser wird als letzte Zugabe noch einmal ordentlich abgefeiert. Zurecht, wie ich finde. Wäre die Welt eine gerechte, dann wären Wrest einfach viel größer. Und ich hoffe sehr, dass diese verrückten Schotten es schaffen, Ende August 2024 das altehrwürdige Barrowlands auszuverkaufen. Fingers crossed. (Fotos: Jens Meyer)