Violent Femmes – We Can Do Anything
Wenn ich an die Violent Femmes denke, dann denke ich mich vor allem an die beiden 1980er-Jahre –Hits „Gone Daddy Gone“ und „Blister in the Sun“ und an meinen Amerika-Urlaub vor einigen Jahren. In Kalifornien laufen diese beiden Songs nämlich bis heute im Stundentakt auf irgendeinem Radiosender.
Nach einigen Jahren Pause haben sich Gordon Gano und Brian Ritchie 2013 wieder zusammengetan, um auf dem Coachella Festival aufzutreten. Drei Jahre später veröffentlichen die Violent Femmes nun ihr neuntes Studioalbum. Und wie es scheint, hat das Trio (ergänzt werden die beiden Ur-Mitglieder von Schlagzeuger Brian Viglione / ex-Dresden Dolls) immer noch Spaß an ihrer eigenwilligen Mischung aus Folk, Punk und Blues. Dass die Jungs zudem immer noch einen an der Klatsche haben, beweisen sie bereits beim zweiten Song „I Could Be Anything“, den man wohl als typischen Violent Femmes-Wahnsinn bezeichnen könnte.
Was mich nach wie vor an dieser Band fasziniert ist der ausgestreckte Mittelfinger, mit dem die Violent Femmes auf alle Genregrenzen pfeifen. Dass Ihnen dabei natürlich kein neues „Blister in the Sun“ gelingt, kann man getrost verschmerzen. Für einen Hit wie den Opener „Memory“, der ganz nebenbei produktionstechnisch genauso klingt, wie die ersten Alben der Band, reicht es nämlich immer noch. Und so ist das erste Album seit mehr als 15 Jahren eine grandiose Rückkehr der guten Laune. Ich find´s super.
Video: Violet Femmes – „Memory“