Venerea – Last Call For Adderall
Vor etwas mehr als 20 Jahren galt Schweden neben Kalifornien als zweite große Skate- bzw. Melodycore-Hochburg. Bands wie Millencolin, No Fun At All oder auch die Satanic Surfers eroberten die Herzen einer ganzen Punkrock-Generation. Schon damals mit dabei: Venerea.
Die Band um Gitarrist und Gründungsmitglied Daniel „Dana“ Johansson feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Und das tun sie mit einem neuen Album, das weder altersmüde noch altbacken klingt. Es klingt wie Skatepunk klingen muss und sollte. Hier ein bisschen Melodie, da ein bisschen auf die Fresse und dazwischen ein paar Backing-Chöre. Schwupps hat man gefühlt wieder sein Lagwagon-Shirt an und hüpft gedanklich wie ein Jungspund von den Bühnen dieser Welt.
Mal ehrlich, „Last Call For Adderall“ ist kein sonderlich großer Wurf geworden. Ich persönlich mochte auch lieber die Platten von No Fun At All bzw. habe lieber Bad Religion gehört. Was ich aber bemerkenswert finde ist, dass Venerea es tatsächlich schaffen, dieses fast schon vergessene Lebensgefühl des Skate-Punks beim Hörer wieder aufleben lassen. Das wird nicht reichen, um sich neue Hörerschaften zu erschließen. Aber es reicht um sich den Respekt einzufordern, den man nach 25 Jahren Bandgeschichte verdient hat.
Dass man sich textlich mit Themen wie Nationalismus und den Widerstand gegen den heutigen Status Quo beschäftigt, runden den letztlich positiven Gesamteindruck ab.
Video: Venerea – „Mark Of Cain“