„Olé Olé Olé! A Trip Across Latin America“ begleitet die Rolling Stones auf ihrer 2016er-Tour durch zehn lateinamerikanische Städte. Dabei zeigt der Film auch die Vorbereitungen für ihren allerersten Auftritt in Havanna, Kuba – einem gigantischen, einmaligen, kostenlosen Open Air-Event, wie es Kuba noch nie zuvor erlebt hat.

Hach, die Rolling Stones. Wahrscheinlich die größte aktive Rock-Band der Welt. Seit 55 Jahren unterwegs und mit mehr als 200 Millionen verkaufter Alben über jegliche Kritik erhaben. Es ist bemerkenswert, welch euphorisches und vor allem junges Publikum die Stones in Lateinamerika anziehen. „Olé Olé Olé! A Trip Across Latin America“ fängt diese Euphorie perfekt ein. Vor allem die Sequenzen aus Argentinien sind extrem beeindruckend. Hier wäre ich gerne live dabei gewesen.

Ebenso beeindruckend ist der Proberaum, in dem die Stones mit ihren Musikern für diese Tour probten. Diese kleinen, zum Teil charmanten Einblicke sind auch Teil dieser Dokumentation, die dem Zuschauer auch ein paar persönliche Aufnahmen mit den einzelnen Bandmitgliedern zeigen möchte. Diese persönlichen Einblicke mögen authentisch sein, darüber will ich gar nicht urteilen. Wenn man solch eine große Band ist, kann man schließlich nirgends unerkannt hingehen (Mick Jagger erwähnt das auch in einer kurzen Sequenz). Der Moment, in dem Keith Richards hingegen die Tür öffnet, sein First Class-Hotelzimmer zeigt und dann für genau zwei Sekunden aus dem Fenster winkt, wirkt dann doch etwas albern. Von diesen Situationen gibt es einige in der Dokumentation. Allerdings reichen diese zwei Sekunden auch schon aus, um Menschen weinend am Straßenrand zusammenbrechen zu lassen. Man muss die Geschichte der lateinamerikanischen Länder kennen, um zu verstehen, was es heißt, dass die Rolling Stones dort noch einmal auf Tour gehen – früher ist man für das Hören einer Stones Platte ins Gefängnis gekommen.

Den roten Faden bildet aber die Organisation des allerersten Auftritts in Havanna. Hier sieht man, welch großes Wirtschaftsunternehmen die Stones zudem sind – und welchen Stellenwert die Band hat. Denn neben dem Besuch vom ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, der Grund für das Verschieben des Konzertes war, mischte sich später auch noch der Papst ein, schließlich fand das Konzert am Karfreitag statt. Und so ist „Olé Olé Olé! A Trip Across Latin America“ ein schönes, wenn auch stellenweise leicht geschöntes Zeitdokument für Fans, oder den geneigten Musikfan an einem Samstagabend zu Hause – normales Fernsehen kann man sich ja nicht mehr angucken.

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Video: The Rolling Stones – „Olé Olé Olé! A Trip Across Latin America“(Trailer)