The Good Life – Everybody’s Coming Down
Pavement… das war mein erster Impuls beim Hören des Intros bzw. des ersten richtigen Songs „Everybody“. Natürlich hinkt der Vergleich im weiteren Verlauf des neuen The Good Life-Albums „Everybody’s Coming Down“ ein bisschen. Eine charmante Slacker-Attitüde ist aber durchgehend zu spüren.
Okay, Tim Kasher und die gesamte Saddle Creek-Kiste sind mir eigentlich schon immer egal gewesen. Den Hype um das Label konnte ich dementsprechend auch nicht wirklich nachvollziehen. Und das, obwohl Cursive und Co. natürlich einige sehr gute Songs zu bieten hatten.
Acht Jahre nach dem letzten The Good Life-Album „Help Wanted Nights“ taucht die Band um Tim Kasher nun wieder aus der Versenkung auf. Dabei ist es bemerkenswert, wie nah The Good Life auf „Everybody’s Coming Down“ an Kashers Solo-Werke und seine lärmig-progressive Band Cursive gerückt sind. Wundervolle Momente (zum Beispiel in „Diving Bell“) wechseln sich mit dissonanten Lärm-Attacken („Flotsam Locked into a Groove“) oder vertrackten Fingerübungen („Forever Coming Down“) ab.
Das kann man natürlich super finden… oder aber auch anstrengend. Meine Aufmerksamkeitsspanne sinkt auf jeden Fall mit jedem Song und am Ende des Albums angelangt skippe ich erleichtert zurück zum oben genannten „Everybody“. Dieser Song ist absolute Weltklasse und zeigt die immer wieder von Medienmenschen gepriesene Genialität von Kasher. Leider nur einer der wenigen Lichtblicke auf „Everybody’s Coming Down“.
Video: The Good Life – „Everybody“