In Trier geht was. Die Jungs aus dem Homebound Records-Umfeld organisieren nicht nur coole Indie- und Punkrock-Konzerte, nein sie veröffentlichen auch ganz coole Musik. Aktuell das neue Doppel-Album von Songwriter Christian Stumfol.

Der gebürtige Schwabe treibt schon seit einigen Jahren sein Unwesen in den kleinen Clubs Deutschlands. Dazu kommt, dass seine beiden Alben „12“ und „Pareto“ so gut wie vergriffen sind. Zeit also, die Welt mit ein paar neue Songs zu beglücken.

Für „Cold Brew“ versammelte Stumfol ein paar befreundete Musiker, um erstmalig ein Album in Bandbesetzung aufzunehmen. Das sorgt für Abwechslung und schiebt das Ganze noch ein bisschen weiter Richtung Bruce Springsteen und Co. Das kann man so machen, auch wenn meiner Meinung nach noch ein bisschen Luft nach oben ist. Stumfol selbst scheint sich nämlich ein bisschen zu sehr auf seine Stimme zu verlassen – die Eigenständigkeit bleibt dabei ein Stück weit auf der Strecke.

Wie es sich für einen ordentlichen Singer-/Songwriter gehört hat Stumfol die Songs des Albums natürlich auch im reinen Akustik-Gewand aufgenommen. Hier kommt er her, hier fühlt er sich wohl. Angenehm schrottig aufgenommen entwickelt die „Slow Brew“ genannte Version des Albums einen gewissen Lo-Fi-Charme, den ich persönlich ganz gerne mag. Hier allerdings wird jedoch offensichtlich, dass die ganz großen Hits fehlen. Zwei grundsolide Alben, die sich auf einem überdurchschnittlichen Niveau bewegen. Leider fehlt der Hit.

Alles in allem ist dieses Doppel-Album also eine runde Sache, in der von allen Seiten viel Herzblut steckt (ich weiß ja, aus eigener Erfahrung was ein Doppel-Album auf Vinyl in der Herstellung kostet) und das authentisch und ehrlich wirkt. Trier ist nicht nur Love A. Trier ist Homebound Records, die dieses Album in Kooperation mit Fond of Life Records veröffentlichen, SDIYG-Booking, Jawknee Music und Herr Berlin. Trier ist aber auch ExHaus und ganz viel Eigeninitative. Ich mag das. Dafür gibt es jetzt einfach mal ein Sondersternchen.

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Video: Stumfol – Save This