Sebastian Schub – Köln, Artheater (10.05.2025)

Der in Hamburg und London aufgewachsene junge Indiekünstler Sebastian Schub präsentiert rund 400 begeisterten Fans im Kölner Artheater die fesselnden Songs seiner am 6. Juni erscheinenden Schallplatten-Premiere „Sing Like Madonna“.

„Ich bin zum ersten Mal in Köln“, sagt der sympathische Blondschopf zu Beginn seiner einstündigen Show mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen. „Was vermutlich auch daran liegt, dass bis vor Kurzem einfach noch niemand zu meinen Auftritten gekommen wäre. Danke, dass Ihr alle hier seid.“ Großen Anteil daran hat seine poppig-eingängige Debütsingle, die den identischen Titel wie sein Album trägt: „Sing Like Madonna“ sammelte innerhalb kürzester Zeit Millionen von Streams.


Vom Folk und Blues beeinflusst

Sebastian Schub ist ein Multi-Instrumentalist mit sanft-satter Baritonstimme, die mitten ins Herz ihrer Zuhörerschaft dringt. Für die Darbietung seiner vom irischen Folk und amerikanischen Blues beeinflussten Lieder spielt er alles selbst: Gitarren, Harmonica (die er bei seiner Oma in einer Schublade entdeckte und nach eigenem Bekunden erst seit einer Woche beherrscht) sowie einen um seinen rechten Knöchel gebundenen Schellenkranz – mitreißend, selbst bei den bislang kaum bekannten, weil unreleasten Stücken wie „Be Still“ oder „April, 15 The End“.

Für Letzteres sowie die zweite Singleauskopplung seines Debütalbums, die sensible Ballade „I Can’t Believe We Never Went Out Dancing”, setzt sich Schub zudem hinter die Tasten des Stage-Pianos, neben dem eine heimelige Vase gefüllt mit Strohblumen steht und das er ebenfalls par excellence beherrscht.

Es ist bemerkenswert, wie raumgreifend die künstlerische Aura dieses noch jungen Manns ausgeprägt ist, der nach seiner persönlichen Aussage allerdings seit bereits gut zehn Jahren Musik macht und dabei durch die harte Schule der Straßen und Bars Londons sowie der irischen Hauptstadt Dublins ging, wo er ebenfalls schon gelebt hat.


Spontan-Zugabe

Weil ihn sein frenetisch feierndes Publikum nach den heiß ersehnten Hits „Scared Of Screaming“ (der jüngsten Vorab-Single) und „Sing Like Madonna“ einfach noch nicht von der mit einem orientalisch anmutenden Teppich bedeckten Bühne entlassen will, entscheidet sich Schub zu einer spontanen Zugabe, obwohl er ebendiese auf seiner bisherigen Tournee offenbar noch nie gegeben hat.

Der Song sei allerdings nicht auf seinem Album enthalten und er müsse schauen, ob er sich überhaupt noch an ihn erinnern könne, so der Singer/Songwriter grinsend. Er kann und liefert seinem allerersten deutschen Live-Publikum überhaupt mit „The River“ einen höchst emotionalen wie würdigen Konzert-Schlussakkord. Sebastian Schubs Karriere hingegen hat gerade erst begonnen – und der junge Künstler gibt mit seinem Auftritt in Kölle ein riesengroßes Versprechen an die Zukunft der Indiemusik.

Setlist:
Paradise
Ruin Me
Blisters & Sunburn
Be Still
I Can’t Believe We Never Went Out Dancing
April 15, The End
Scared Of Screaming
Sing Like Madonna
The River