Metric – Formentera II
Metric ist eine kanadische Indie-Rock-Band, die sich vor 25 Jahren in Toronto gegründet hat. Während die Band hierzulande kaum jemand kennt, ist sie in Kanada eine ziemlich große Nummer inklusive Juno-Awards und Platin-Auszeichnungen.
Mit „Formentera II“ veröffentlichen Metric nun das Gegenstück zu ihrem 2022 erschienenem Album „Formentera“. Zusammengenommen verkörpern „Formentera I & II“ also ein 18-Song-Statement, geschrieben und dargeboten von einer ziemlich stilsicheren Band. Sängerin Emily Haines und Gitarrist James Shaw – beide auch im Künstler-Kollektiv Broken Social Scene aktiv – beweisen auf „Formentera II“ ein ebenso feines Händchen für Pop-Melodien („Nothing Is Perfect“), wie für schlaue Arrangements („Detour Up“). Das ist auch produktionstechnisch ziemlich weit vorne und erinnert mich in Sachen Perfektion an The Naked And Famous.
Metric untermauern mit ihrem neunten Studioalbum ihre Identität als risikofreudige, genreübergreifende Band. Dass die Band schon immer unkonventionell mit etwaigen Genregrenzen umgegangen ist, konnte man schon 2012 bei ihrem überaus guten Album „Synthtica“ hören. Umso schöner, dass auch „Formentera II“ den Bogen zwischen Pop, Elektronic und Indie-Attitüde spannt. Dabei fungiert Emily Haines als eine Art Blitzableiter, der die Turbulenzen des Lebens in dieser Welt zum Ausdruck bringt – und das passt stellenweise extrem gut in den aktuellen musikalischen Zeitgeist.
Auf der anderen Seite lassen mich Songs wie das etwas plump wirkende „Stone Window“ dann doch etwas ratlos zurück, erreicht mich der Song so überhaupt mich. Das passiert und sollte nicht über den überaus positiven Gesamteindruck hinwegtäuschen, denn am Ende bleibt „Formentera II“ ein schönes Album mit zum Teil ganz wundervollen Stücken („Days Of Oblivion“).
Band: Metric
Album: Formentera II
VÖ: 13.10.2023
Label: Metric Music