Matze Rossi – Ich fange Feuer
Gestern (14.03.2016) noch bei „Circus HalliGalli“, heute schon auf meinem Schreibtisch. Matze Rossi will es mit seinem neuen Album „Ich fange Feuer“ noch mal wissen.
Matze Rossi ist ein ziemlich umtriebiger Kerl. Er ist Vater von drei Kindern, Yogalehrer, Sänger in der Punkband Bad Drugs, Labelbetreiber und Dozent an der Fachakademie für Sozialpädagogik. Da fragt man sich dann doch, wie er es schafft, noch ein Album zu schreiben und aufzunehmen. Zumindest scheint er ziemlich gut organisiert., sonst würde er das alles wohl nicht sortiert bekommen.
Matze Rossi ist mir außerdem mit seinem 2014er-Album „Und Jetzt Licht,Bitte!!!“ in guter Erinnerung. Das Album fand ich zuerst doof, dann immer besser. Deutschsprachige Singer-/Songwriter gibt es zwar wie Sand am Meer, aber authentische Musiker, die auch noch etwas zu sagen haben, sind dann doch eher selten zu finden. Senore Rossi gehört sicherlich zu der cooleren Fraktion.
Mit „Ich fange Feuer“ tue ich mich trotzdem wieder etwas schwerer. Es mag daran liegen, dass mich dieses Genre mittlerweile im Allgemeinen unfassbar anödet. Es könnte aber auch ein bisschen daran liegen, dass die Selbstreflexion in seinen Texten unglaublich anstrengend sein kann. Irgendwie muss ich immer wieder an seinen Job an der Fachakademie denken. Aber das ist jetzt irgendwie auch ein bisschen gemein, denn alles in allem kann man sich mit Mitte 30 doch das ein ums andere mal in seinen Texten wieder finden.
Dass er auch immer mal wieder für ein schönes Gitarren-Picking gut ist und der Kontrabass von Martin Stumpf schön vor sich hin wummert, sei nur so am Rande erwähnt, gehört so etwas doch mittlerweile zum guten Ton. Gesanglich rutscht er leider immer weiter in Richtung Tim Vantol und Chuck Ragan, was ich stellenweise echt schlimm finde („Es ist wie es ist“).
Am Ende wird auch „Ich fange Feuer“ wachsen, denn es hat so seine Momente. Allerdings benötigt man dafür auch ein bisschen Zeit… woran es bei mir wahrscheinlich scheitern wird.
Video: Matze Rossi – „Oh Oh Oh“