Havington & Maika – Düsseldorf, Weltkunstzimmer (13.10.2025)

Ein Konzert in Düsseldorf zu spielen, ist für kleine Bands mittlerweile fast schon eine undankbare Aufgabe. Auch Havington können nur ca. 80 Zuschauer ins Weltkunstzimmer locken. Die wiederum sehen eine wirklich gute Band.

Vorher darf aber noch Maika gemeinsam mit ihrem Keyboarder eine gute halbe Stunde ihre Songs darbieten. Glasklare Stimme, selbstbewusstes Auftreten und Stücke, die irgendwo zwischen Pop und Jazz verwurzelt scheinen. Eine kurze Internet-Recherche bestätigt das – nominiert für den Deutschen Jazzpreis. Auch wenn sie mich nicht so recht überzeugen kann, dem Großteil des Publikums scheint das Konzert dieser tollen Künstlerin zu gefallen. Also alles richtig gemacht.

Nach kurzer Umbaupause kommen Havington auf die Bühne. Die drei Bremer*innen waren mir bis dato vollkommen unbekannt. Auf Empfehlung von André, der mit seiner Agentur Goldmucke viele tolle Konzerte in Düsseldorf organisiert, habe ich vor einigen Tagen in das aktuelle Album des Trios reingehört. „Troubled Heart“ bietet schönen, wenn auch recht unspektakulären Indie-Pop, der vor allem durch das gesangliche Zusammenspiel von Luka und Malte besticht.

Live ist das Ganze wahnsinnig gut gemacht. Die drei sind sehr gut aufeinander eingespielt. Außerdem wirken die Songs nicht ganz so glattgebügelt, wie noch auch Platte. Das steht Havington wirklich gut zu Gesicht. Und so spielt sich das Trio betont optimistisch und gut gelaunt durch ihr Set, covern fast schon beiläufig Beirut (sehr gut gemacht) und sorgen so für allerbeste Stimmung. Man könnte sich die drei gut auf den großen Bühnen des Landes vorstellen, bringen sie doch alles mit, was hierfür benötigt wird. Können, Charisma und eine Handvoll richtig guter Songs.

Am Ende ist es doch „nur“ das Weltkunstzimmer in Düsseldorf. Das wird aber weder der Band noch dem Publikum etwas ausmachen, haben doch alle offensichtlich eine gute Zeit. Das ist, was letztendlich zählt. Und wer weiß, vielleicht haben irgendwann auch wieder mehr Menschen Lust, auf kleine Indie-Konzerte zu gehen – es wäre allen Beteiligten zu wünschen.