Golden Streets Of Paradies – World War
Ehemalige Brandtson-Mitglieder gründen eine neue Band und veröffentlichen ihr Debütalbum bei einem weiteren ehemaligen Brandtson-Mitglied. Für ein Brandtson-Fan erster Stunde natürlich spannend zu sehen, was dabei raus kommt.
Golden Streets Of Paradies sind ein Duo aus Cleveland, das von der alternativen Presse bereits als „next great gift to the world“ bezeichnet wird. Okay, so weit würde ich jetzt (noch) nicht gehen. Aber die fast schon bedrohlich wirkende Grundstimmung der Songs und die Nähe zu New Order oder auch Killing Joke machen die neun Songs zu einem spannenden Gesamtgebilde.
Der Opener „White Glove / Black Horizon“ erinnert durch die Gitarrenarbeit und die Stimme von Myk Porter dezent an die alten und von mir so geschätzten Brandtson-Alben. Es bleibt aber bei kurzen Reminiszenzen an die alte Emo-Zeit. „World War“ ist eigenständig, was vor allem auch an der Arbeit von Adan Boose liegt, der die (düsteren) Klangteppiche im Hintergrund programmiert. Live-Mitschnitte auf den verschiedenen Video-Portalen zeigen darüber hinaus, wie viel Lärm man auch zu zweit machen kann. Das alles macht schon viel Spaß und ist auf jeden Fall mal einen Klick auf die Bandcamp-Seite der Band wert.
Dass die Band noch Luft nach oben hat zeigt der Titeltrack. Ein Instrumental-Stück, welches etwas sinnfrei im Raum steht. Natürlich wird es einen Sinn haben, dafür ist das Album an sich zu homogen – nur hat sich mir dieser Sinn noch nicht erschlossen. Ansonsten dürfte dieses Album natürlich alle Hoffnungen an eine Brandtson-Reunion zerschießen. Aber hey, dafür haben Golden Street Of Paradise das Potential eine neue Lieblingsband zu werden, was doch auch etwas ist.
Übrigens: Steadfast Records veröffentlicht „World War“ übrigens auf Vinyl und verschickt dieses (natürlich) auch nach Europa.
Video: Golden Street Of Paradies – „Monsters“