Frank Turner – Songbook
Seit zehn Jahren ist Singer-Songwriter Frank Turner nun schon solo bzw. mit seiner Backing-Band The Sleeping Souls unterwegs. Zeit also, um zurückzuschauen und die Fans, die der Engländer mittlerweile auf der ganzen Welt hat, mit einer Greatest Hits-Zusammenstellung zu beglücken.
Mich hat Turner in den vergangenen Jahren eher gelangweilt. Er hat für mich keine neuen Erkenntnisse auf Platte bringen können. Seine aktuelle Zusammenstellung „Songbook“ gefällt mir trotzdem. Das treibende „Four Simple Words“ funktioniert ganz hervorragend als Opener. Den Mitsing-Knaller „The Road“ habe ich fast schon wieder vergessen und das folk-beeinflusste „The Opening Act Of Spring“ sorgt auch bei mir für gute Laune.
„Songbook“ funktioniert als Retrospektive auf eine spannende, zehn Jahre andauernde Karriere also ziemlich gut. Sie umfasst die Highlights aus seinen sechs Studioalben und als ganz besonderes Highlight gibt es mit „There She Is“ einen brandneuen Song. Das etwas getragene Stück zeigt die Vielseitigkeit Turners und beweist, dass der Musiker nicht zu Unrecht einer der Lieblingskünstler von Bruce Springsteen ist. „Songbook“ ist somit ein Highlight für alle Fans des britischen Songwriters und die perfekte Veröffentlichung, um sich ein Bild über die bisherige Karriere des sympathischen Musikers zu machen.
Für Vinyl-Liebhaber sei gesagt, dass „Songbook“ als dreifach-LP oder als Deluxe Boxset erscheint, das neben den drei LPs auch noch drei CDs sowie zwei DVDs (Die Dokumentation „Get Better“ auf DVD 1 und ein bisher unveröffentlichten Livemitschnitt eines Konzerts in Nottingham auf DVD 2) enthält. Natürlich gibt es das Album auch als Doppel-CD mit zehn neuen Interpretationen älterer Songs auf der zweiten CD. Diese Songs sind alle sehr zurückhaltend produziert und bringen leider auch keine neuen Erkenntnisse, obwohl sie ganz nett anzuschauen ist. Bei aller Sympathie, die ich für Turner habe, hier wird es mir einfach zu beliebig. Und so steige ich mit dieser Zusammenstellung endgültig aus dieser Art von Singer-/Songwritertum aus. Alte Kevin Devine- oder Rocky Votolato-Alben reichen mir mittlerweile aus.
Video: Frank Turner – „The Road“