Foo Fighters – Concrete And Gold
„Ich wollte das Foo Fighters-Album mit dem fettesten Sound aller Zeiten machen. Eine gigantische Rock-Platte, aber mit einem Greg-Kurstin-esken Feeling für Melodie und Arrangement… eine Motörhead-Version von ‚Sgt. Pepper‘… oder so etwas in der Art“.
Greg wer? Foo Fighters-Chef Dave Grohl hat die Richtung vorgegeben. Er will eine gigantische Rockplatte, eine Motorhead-Version von „Sgt. Pepper“. Und diese Vision soll Greg Kurstin mit der Band umsetzen. So der Plan. Für diejenigen, die nicht wissen, wer dieser Greg Kurstin ist, er ist der Produzent von Popstars wie Adele, P!NK oder Sia. Zumindest haben sich die Foo Fighters also einen gigantischen Produzenten an Land gezogen. Zusammen mit Mischer und Studio Engineer Darrel Thorp (Beck, Radiohead) verschwand man für einige Monate in das renommierte EastWest-Studio in Hollywood und nahm dort „Concrete And Gold“, das neunte Album der Band, auf.
Tja, und nun ist es da. Unverkennbar Foo Fighters, das muss man schon sagen. Mit Songs wie „Run“ gibt es direkt zu Beginn den angepeilten „gigantischen Rock“, mit verschrobenen Songs wie „Happy Ever After“ und „Sunday Rain“ könnte man sogar die Querverweise zu „Sgt. Pepper“ von den Beatles herstellen. Zum Ende kann man mit „The Line“ dann noch einen klassischen Foo Fighters-Hit finden, der auch auf den großen Alben („The Colour and the Shape“ (1997), „There Is Nothing Left to Lose“ (1999)) nicht untergegangen wäre.
Jetzt ist es schon seit einigen Jahren so, dass ich die Foo Fighters eher aufgrund ihrer Einstellung und alter Sympathie schätze. Musikalisch hat mich die Band schon etwas länger nicht mehr gekickt. Ähnlich ist es nun mit „Concrete And Gold“. Der Wunsch eine fette Rockplatte zu produzieren scheitert meiner Meinung nach schon daran, dass die Hälfte der Songs keine richtigen Rocksongs sind (man höre den Titeltrack). Produzent Kurstin, der eher im Popbereich tätig ist, und noch keine Rockplatte produziert hatte, hat hingegen einen recht guten Job gemacht. Denn klingen tut das Album hervorragend.
Am Ende wirken die 11 Songs ein bisschen planlos. Oder um es mit dem Kollegen der FAZ zu sagen: „Die Lust am rohen Schmutz, sie ist der Raffinesse gewichen.“ Vielleicht ist man einfach zu verkopft an die Sache herangegangen. Vielleicht ist es aber genau das Album, was die Foo Fighters aufnehmen wollten. Egal was es ist, es ist weder gigantisch noch mit der Tiefe eines Albums wie „Sgt. Pepper“ gesegnet. Aber ein Versuch war es ja wert.
Video: Foo Fighters – „Run“