Editors – Violence
Sehr wahrscheinlich ist es so, dass das neue Editors-Album „Violence“ ähnliche Begeisterungsstürme auf dem Musikmarkt auslöst wie ein neues The Killers oder Elbow Album. Höchst wahrscheinlich ist es so, dass das sechste Studioalbum keinen mehr überrascht und keinen einzigen Menschen zu einem neuen Editors Fan werden lässt. Und ziemlich sicher ist es so, dass die Editors ihre heißeste Zeit hinter sich haben.
Aber, wie das so ist mit den abgehangenen, sich im Seniorenstatus wiederfindenden Musikern, die in den Nullerjahren hunderttausende Platten verkauft haben, sie haben uns noch was zu geben. Die Editors, The National, Bloc Party und all die anderen verdienten Soundtüftler kommen dieser Tage mit einer wohltuenden Entspanntheit daher, ohne Hype und ohne sich etwas beweisen zu müssen.
Auf „Violence“ hört man wieder alles, was die Editors ausmacht. Die angenehme Stimme von Tom Smith, die Elektronik, die treibenden Beats und die schönen Melodien. „Nothingness“ kommt sehr gefällig hymnenhaft und hitverdächtig daher, „Hallelujah (So Low)“ treibt es etwas rauer und bei „Violence“ fühlt man sich stark an diverse wogende Elbow Songs erinnert.
Die Editors verstehen ihr Handwerk und haben mit „Violence“ ein schönes und abwechslungsreiches Album vorgelegt, das an einigen Stellen vielleicht etwas kantiger hätte ausfallen können. Aber wenn man das will, kann man sich die Herren ja auch noch live anschauen.
Video: „Editors – Hallelujah (So Low)“