Gregor McEwan – From A To Beginning
Hach, es gibt sie ja immer wieder, diese Alben, die genau im richtigen Moment, den richtigen Nerv treffen. In das neue Album „From A To Beginning“ vom Berliner Songwriter Gregor McEwan hab ich mich sofort verliebt. Keine Ahnung warum.
Vielleicht liegt es am Opener „Rewind, Retrack, Rename, Restore“, den ich einfach super finde. Vielleicht liegt es aber auch einfach an der Vielseitigkeit, die McEwan auf dem Album an den Tag legt. Vielleicht passt die gemütliche Melancholie der einzelnen Stücke aber auch zur Grundstimmung des Rezensenten, der gerade in die verschneite Eifel guckt und sich mit einem Wanderrucksack in wärmere Gefilde wünscht. Wer weiß.
Was man jedoch weiß ist, dass für Gregor McEwan die Arbeiten zu seinem dritten Album alles andere als einfach waren. Nach seinem 2014er-Album „Much Ado About Loving“ brauchte die „talentierte Ein-Mann-Armee“, wie sie liebevoll in der Bandbio bezeichnet wird, eine kleine Pause. Selbstausbeutung führte zu Selbstzweifeln, die wiederum nie förderlich sind, wenn man ein neues Album vor der Brust hat. Wenn man gerade selbst versucht ein Album zu schreiben, weiß man das. Trotzdem begann der Wahl-Berliner mit viel Liebe zum Detail mit den Arbeiten an „From A To Beginning“.
Die 14 Stücke, klammert man mal das Intro sowie das unbetitelte Instrumental in der Mitte des Albums aus, sind wundervoll und abwechslungsreich arrangiert, was zu einer bemerkenswerten Vielseitigkeit führt. Dass die Homogenietät des Gesamtwerks dadurch nicht leidet ist die große Stärke des Albums. Besagter opener „Rewind, Retrack, Rename, Restore“ ist perfekt gewählt. Frank Turner und Chuck Ragan lassen zwar grüßen, aber das fällt erstmal nicht ins Gewicht, weil das folgende „The Wrinkle In Time“ eher an Bands wie Wayne Graham erinnert. McEwan mixt Folk, Emo, Country mit einigen Dance-Elementen und lässt selbst die Klavier- und Streicherparts völlig unkitschig wirken. Bemerkenswert, wirklich.
Am Ende ist „From A To Beginning“ ein zeitloses und – positiv gemeint – unspektakuläres Album, dass genau dadurch eine Stärke zeigt, die in der Schnelllebigkeit der heutigen Musikwelt selten ist.
Video: Gregor McEwan – Rewind, Retrack, Rename, Restore