Beatsteaks – Live In Düsseldorf (24.08.2017)
Die Beatsteaks kommen für eine Club-Show ins Zakk nach Düsseldorf und machen wie erwartet keine Gefangenen. Selten ein so gutes Konzert gesehen. Man muss ganz neidlos anerkennen, dass die Beatsteaks eine der besten Live-Bands dieses Landes sind.
Und schon immer waren. Ich erinnere mich noch ziemlich genau an einen Abend in Übach-Palenberg im Januar 1998. Wir wollten eigentlich Claus Grabke und seine Crossover-Band Thumb sehen. Im Vorprogramm 59 Times The Pain und eben die Beatsteaks. Die hatten gerade ihre EP „48/49“ veröffentlicht. Keine Ahnung, wie wir in der Eifel damals da dran gekommen sind, aber wir kannten sie und waren extra früh vor Ort, um auch die erste Band des Abends Live zusehen. Auf dem Weg nach Hause waren wir uns alle einig, dass die Beatsteaks Mal „groß“ werden. So nach dem Motto: Die spielen bestimmt bald als Headliner… im Luxor.
20 Jahre später bringt der Ansturm auf Tickets für eine handvoll Clubshows den Server der Beatsteaks zum erliegen. Das führt natürlich zu einwenig Unmut bei denen, die Leer ausgegangen sind, aber so ist das eben. Diejenigen, die ein Ticket ergattern konnten wissen das aber ganz offensichtlich zu schätzen, denn ganz ehrlich, ich habe noch nie so viele zufriedene Gesichter VOR einem Konzert gesehen. Überhaupt, das Publikum Mitte/Ende 30, ganz offensichtlich Konzerterfahren und extrem Rücksichtsvoll. Das habe ich schon ganz anders erlebt.
Als die Beatsteaks gegen halb zehn auf die Bühne kommen, gibt es jedoch kein Halten mehr. Das Publikum flippt aus, die Band freut sich und das Publikum flippt noch ein bisschen mehr aus. Irgendwie war das schon bei Kettcar und Thees Uhlmann vor einigen Tagen ähnlich. Aber heute… Ich weiß gar nicht, ob ich das Zakk mal komplett hab hüpfen sehen. Bei den alten Hits der Beatsteaks war das der Fall. Wie gesagt, jeder im Raum wusste, dass dieser Abend etwas Besonderes werden könnte. Und für mich war es das auf jeden Fall. Denn irgendwie habe ich die Beatsteaks nach ihrem tollen Auftritt in Groningen beim Noorderslag Festival 2005 ein wenig aus den Augen verloren. „Meantime“ vom 2007er-Album „ .limbo messiah“ fand ich noch super, aber irgendwie war ich danach ein bisschen raus.
Seit gestern bin ich wieder drin. Umgehauen von Songs, die ich noch nicht kannte, Beeindruckt von der schieren Präsenz dieser Band und Begeistert von der Rampensau Arnim Teutoburg-Weiß, der einen unfassbaren Job gemacht hat. Und an alle, die die neue Single mit Deichkind scheiße finden (ich find die jetzt auch nur „geht so“)… das neue Album „Yours“ ist ganz schön gut geworden. vor allem das live gespielte „Fever“ finde ich extrem gut. Die Beatsteaks können nämlich immer noch rocken und sind somit 2017 so vielseitig wie nie. Ich bin (wieder) Fan.
Video: Beatsteaks – „Hello Joe“