John K. Samson – Live in Düsseldorf (23.05.17)
Spontan für Kollege Paulus eingesprungen, mache ich mich fix auf den Weg ins Düsseldorfer Zakk um dem wundervollen John K. Samson, seines Zeichens Kopf der Redaktionslieblinge und leider 2015 aufgelösten The Weakerthans zu lauschen. Beim betreten des Clubs erklingt dann auch gleich „Sun In An Empty Room“ und tatsächlich ist der Raum leider nur knapp halb gefüllt, doch beim Blick auf die Bühne wirkt der Stress des Tages wie weggewischt und die Sonne geht auf.
Der grundsympathische Kanadier hat drei weitere Musiker mitgebracht die ihn mit Bass, Keyboard und Schlagzeug unterstützen. Mit verschmitzten Blicken über das Mikrofon hinweg und einem Dauergrinsen auf den Lippen schafft es John K. Samson jeden im Publikum innerhalb von kürzester Zeit in seinen Bann zu ziehen. Apropos sympathische Kanadier, vor einigen Wochen bei den Japandroids stand auf einmal die Frage im Raum, ob sich jemand an einen Konzertbesuch einer kanadischen Band erinnern kann die sich nicht als besonders sympathisch heraus gestellt hat. – Na… ?
Innerhalb der vergangenen fünf Wochen hat es sich zufällig ergeben, dass ich mir zu den Japandroids, mit The Real McKenzies, The Flatliners, The Dirty Nil, Isotopes Punk Rock Baseball Club und nun John K. Samson, noch einige andere Kanadische Bands anschauen durfte. Allesamt konnten sowohl musikalisch, als auch in Sachen Sympathie überzeugen. Ich würde mal sage die These hat sich für mich erstmal bestätigt. Und nein, Nickelback zählen nicht, denn wer will sich das schon freiwillig antun? Dann lieber in den nächsten Tagen zu Konzerten von Paper Beat Scissors mit Unterstützung von unserem lieben Michael Feuerstack gehen. Nun aber Schluss mit der Laudatio an kanadische Bands, weiter mit John K. Samson.
Songs der Soloplatten, wie „Vampire Alberta Blues“, „Alpha Adept“ oder „The Last And“ wechseln sich ab mit alten The Weakerthans Favoriten, wie „Reconstruction Site“, „Confessions Of A Futon-Revolutionist“ oder „Aside“. Der Refrain von „One Great City“, wird neben mir dann kurzerhand zu „I hate Düsseldorf“ umgedichtet, was für den ein oder anderen Lacher sorgt.
Es folgen noch einige Songs als Zugabe, bis John K. Samson dann den letzen Song ankündigt. Bemerkenswert aber dann das folgende Szenario: das Publikum fordert wirklich lange und energisch weitere Zugaben, trotz Musik vom Band und unbeleuchteter Bühne. Ob da etwa, der The Weakerthans Liebling „Left And Leaving“ gefehlt hat? Auch wenn es heute keine weiteren Songs geben soll, wird mit Sicherheit niemand diesen Konzertabend mit Groll verlassen. Dafür war es insgesamt einfach zu schön!
Video: John K. Samson – „Alpha Adept“