Tim Vantol – Burning Desires
Mit Tim Vantol veröffentlicht der nächste Songwriter mit Flanellhemd und Vollbart ein weiteres eher überflüssiges Album. Handwerklich gut gemacht mit Schirm, Charme und Melone versehen und doch langweilig, da schon tausendfach gehört.
Um mal kurz zu erklären, wie „Burning Desires“ klingt, zitiere ich die Info zum Album:
„Seine Songs sind voll von „roads“ und „homes“ und allem, was dazwischen liegt und die Reise so aufregend macht. Wer sich dabei an etwas festhalten möchte, kann das gut an Vantols Stimme tun, denn die ist ein stabiles, vertrauenswürdiges Exemplar und klingt in etwa so, wie es sich anfühlt, nach einem Bad in einem kühlen Bergsee von einem sonnengewärmten Handtuch abgetrocknet zu werden.“
Ja, so möchte man das Bild dieses „Rock-Troubadours“ aus Amsterdam zeichnen. Und ich glaube sogar, dass da etwas Wahres dran ist. Ich durfte ihn vor Jahren für ein Konzert buchen, habe mit meiner Band schon in seinem Vorprogramm gespielt und habe seinen Werdegang interessiert mitverfolgt. Er ist schon irgendwie eine coole Socke. Aber, und darum geht es hier ja irgendwie, das ändert alles nichts daran, dass seine Songs unfassbar austauschbar sind. Egal ob Chuck Ragan, Frank Turner, Dave Hause, Brian Fallon oder wie die ganzen Jungs heißen, die auf der „Revival“-Tour mittlerweile große Hallen füllen. Mir klingt das alles zu beliebig.
Solange es mit flotten Rhythmus nach vorne geht, wie zum Beispiel beim Titeltrack „Burning Desires“ kann ich sogar verstehen, warum die Fangemeinde weiter wächst. Einen Langweiler wie „Let It Pour“ braucht es dann allerdings wirklich nicht. Und das zum Mitsingen annimierende „The Hardway“ ist mir schlicht zu plakativ. Ich mache es kurz. Fans der oben genannten Muiker dürfen hier blind zu greifen. Dafür ist das Album dann doch gut genug. Allen anderen rate ich mal wieder das Debütalbum von Rocky Votolato zu suchen oder das Hot Water Music Side-Projekt Rumbleseat zu hören. Das macht irgendwie mehr Spaß.
Video: Tm Vantol – „Burning Desires“