Fleetwood Mac – Mirage
Okay, eigentlich mag ich Fleetwood Mac. Wie kann man das als Musik-Nerd auch nicht. Die Band um Schlagzeuger Mick Fleetwood und Bassist John Graham “Mac” McVie feiert im kommenden Jahr ihren 50. Geburtstag. Die Feierlichkeiten beginnen aber bereits in diesem Jahr, mit einer schön gestalteten Wiederveröffentlichung des 1982er-Album „Mirange”.
In den vergangenen 50 Jahren hat die Band ihren musikalischen Ansatz immer wieder verschoben und so ziemlich alles zwischen Blues und Pop abgegrast. Ich persönlich mag ja „Rumours” (1977) und „Tango in the Night” (1987) am liebsten. Dazwischen liegen noch zwei Alben „Tusk” aus dem Jahre 1979 und das hier vorliegende „Mirage”. In den zehn Jahren zwischen „Rumours” und „Tango in the Night” kann man dann auch ganz gut die Entwicklung zum Pop erkennen. Und gerade in dieser „Entwicklung” liegt bei „Mirage” für mich das Problem. Klar, Songs wie „Book of Love“ oder „Gypsy“ lassen schon erkennen, dass diese Band mal Hits wie „Everywhere“ oder „Little Lies“ aus dem Ärmel schütteln wird. Der Rest des Albums ist stellenweise jedoch erschreckend uninspiriert.
Deshalb schwenke ich auch direkt zur zusätzlichen CD „Outtakes und Sessions“. Hier gibt es nämlich bisher unveröffentlichte Versionen der Album-Songs, sowie allerlei Outtakes, die ich wesentlich spannender finde, als das Original-Album. Aber geschenkt, 1982 katapultierte sich „Mirage“ für fünf Wochen auf Platz 1 der US-Charts und Platz 5 der UK-Charts. Dabei versorgte es die Welt mit großen Hits, etwa „Hold Me“ (die „Early Version“ ist ganz schön toll) und „Love In Store“.
Ich kann nur hoffen, dass Fleetwood Mac auch in Zukunft solch liebevoll sortierten Re-Issues veröffentlichen. Denen sieht man zumindest an, dass sie einen Mehrwert bieten wollen. Und auf die ein oder andere unveröffentlichte Demoversionen von „Everywhere“ würde ich mich schon freuen.
Video: Fleetwood Mac – „Hold Me“