Donots – Schwert aus Holz
Okay, die Idee alte Songs neu und akustisch aufzunehmen ist nicht gerade neu. Die Donots wären aber nicht die Donots, wenn sie alte Ideen nicht mit dem Elan einer neu gegründeten Band angehen würden.
Alles ist möglich, das sagt auch Sänger Ingo Donot in der Info zur Platte. Die heißt „Schwert aus Holz“ und umfasst Neuinterpretationen zum Teil sehr alter Songs – immerhin gibt es die Donots auch schon seit mehr als drei Jahrzehnten. Dass die Jungs aus Ibbenbüren dabei auf eine illustere Schar von Gastmusiker*innen zurückgreifen kann, ist dabei nur eine Randnotiz. Okay, vielleicht ein klitzekleines bisschen mehr als das, handelt es sich hier doch unter anderem um Campino von Die Toten Hosen, Hot Water Music-Frontmann Chuck Ragan oder Frank Turner, der natürlich auch der Neuauflage von „So Long“ nicht fehlen darf.

Foto: Sebastian Madej
Das eigentlich besondere an „Schwert aus Holz“ ist aber die Stilsicherheit, mit der die Donots ihre eigenen Songs zerlegen und wieder neu zusammen setzen. Das funktioniert bei Stücken wie „What Ever Happend To The 80s“ oder dem schwer nach Kneipe riechenden „So Long“ total gut, kommt aber bei „Calling“ oder „Room With A View“ ein bisschen an seine Grenzen. Wobei beide Songs – auch bzw. gerade – aufgrund ihrer komplett neu arrangierten Instrumentalisierung funktionieren. Man muss sie nur oft genug hören.
Dass das Ganze auch Live funktioniert durfte ich im April im Kölner Gloria erleben. Die Band spielte sich mit jugendlichem Leichtsinn durch das Akustik-Set und konnte auf ein größtenteils ziemlich euphorisches Publikum vertrauen. Auf Platte zeigt sich nun, dass man die Euphorie einer Donots-Show auch in ein akustisches Gewand stecken kann. Denn „Eine letzte Runde“ oder „Dead Man Walking“ zeigen eindrücklich, dass man auch mit angezogener Handbremse ganz schön laut sein kann. Und auch der neue, zur Abwechslung mal wieder auf englisch getextete Song „Out In The Cold“ weiß zu gefallen.
Wie sagt es Ingo so schön in der beiliegenden Info: „Wenn wir eine Akustikplatte machen, dann nicht als Lagerfeuer-Abklatsch der Originalkompositionen. Sondern mit frischem Blick, Bauchgefühl und Euphorie. Und jeder einzelne der Songs hat, genau wie das ganze Albumkonzept, eine unbedingte Daseinsberechtigung in unserem Band-Kosmos.“
Und genau so fühlt sich diese liebevoll eingespielte Platte auch an. Chapeau liebe Donots.
Band: Donots
Album: Schwert aus Holz
VÖ:19.09.2025
Label: Solitary Man Records