Wayne Graham – Bastion

2017 durfte ich Wayne Graham auf dem Orange Blossom Special-Festival in Beverungen live erleben. Und was soll ich sagen, sie haben mich nachhaltig beeindruckt.

Zumindest habe ich mir sofort das damals aktuelle Album „Mexiko“ besorgt und rauf und runter gehört. Wie das aber häufig so ist, nach einigen Monaten habe ich die Band aus Kentucky aus den Augen verloren und nie wieder von ihnen gehört.

In der vergangenen Woche tauchte dann die Vorankündigung zum nun vorliegenden neuen Album „Bastion“ auf. Wayne Graham? Da war doch was. In den vergangenen sieben Jahren scheint einiges passiert zu sein. Die damals im Vordergrund stehenden Einflüssen aus Country und Indie-Rock, scheinen nun entspannten Jazz- und Avantgarde-Klängen Platz gemacht zu haben. Gerade die beiden Eröffnungsstücke „We Could´ve Been Friends“ und „The Patsy“ legen das besonders nahe.

Foto: Hunter Way Impact Media

Die entspannte Grundstimmung der einzelnen Songs beeindruckt aber auch weiterhin in jeglicher Hinsicht. Egal, ob Gitarre oder Klavier, die Band bezaubert durch ein ganz wundervolles Songwriting und eine stilsichere Melancholie. „Unsere Musik ist so, wie sie ist, weil wir von hier kommen“, erzählt Schlagzeuger Hayden Miles, „sie ist sehr spezifisch für Kentucky.“

Und so lassen Wayne Graham auf ihrem mittlerweile neunten Studioalbum ein Gefühl von Ungezwungenheit aufkommen, dass darauf bedacht ist, Grenzen in der bisherigen Klanglandschaft zu durchbrechen, in der sich die Band bisher bewegt hat. Mit Synthesizern, und unerwarteten Instrumenten wie Klarinetten wird herum experimentiert, bis es ins Gesamtgefüge passt. Und auch wenn ich im ersten Moment etwas irritiert, vielleicht sogar enttäuscht war, „Bastion“ wächst mit jedem Hördurchgang zu einem ganz wunderbaren Album.


Band: Wayne Graham
Album: Bastion
Label: Hickman Holler Records/ Thirty Tigers
VÖ: 06.09.2024