V.A. – Moping In Style – A Tribute To Adam Green
Ich muss zugeben, Adam Green hat mich nie so richtig dolle überzeugen können. Weder auf seinen Alben, noch live. Allerdings mochte ich seine Band Moldy Peaches samt Lo-Fi-Charme immer total gerne. Das lag wahrscheinlich eher an Kimya Dawson, die mit „Remember That I Love You“ 2006 ein wahnsinnig tolles Anti-Folk-Album veröffentlichte (Anspiel-Tipp, für diejenigen, die sich an dieser Stelle nicht so gut auskennen: „Loose Lips“).
Aber hier geht es natürlich um Adam Green, den man hierzulande wahrscheinlich aufgrund seiner beiden kleineren Hits „Jessica“ (was macht eigentlich Jessica Simpson heute?) und „Emily“ kennt. Natürlich hat der in New York geborene Green nicht nur Musik gemacht. Nein, er schreibt auch Gedichte, dreht Filme und malt Bilder. Als vielseitiger Künstler wird er natürlich trotzdem am ehesten mit Musik in Verbindung gebracht. Das Tributalbum „Moping In Style – A Tribute To Adam Green“ besticht dabei durch eine groß angelegte Songauswahl aus Adams Soloalben, angefangen bei „Garfield“ aus dem Jahr 2002 bis hin zu seinem aktuellsten Album „That Fucking Feeling“ (2022). Dabei zeigt sich die bemerkenswerte Bandbreite Greens als Songwriter und Künstler.
Und seien wir mal ehrlich. Welcher Künstler kann denn für ein Tribute-Album solch eine Liste fantastischer Künstler aufweisen? Wir reden hier immerhin von Regina Spektor, Father John Misty, The Libertines, Jeffrey Lewis, Lou Barlow, Evan Dando von den The Lemonheads und Herman Dune.
Während Father John Misty „Musical Ladders“ gut produziert und auf den Punkt darbietet, ehren The Libertines („Jessica“) und der großartige New Yorker Comic-Zeichner und Musiker Jeffrey Lewis eher die Lo-Fi-Attitüde Greens mit live eingespielten Akustik-Nummern. Gerade diese Stücke haben aber soviel Charme, dass man sich im Anschluss an diese toll zusammengestellte Compilation direkt durch die Diskografie von Green hören möchte.
Dazu passt natürlich, dass Jonathan Rado (ex-Foxygen) eine „Emily“-Version herausfeuert, die beinahe das Original in den Schatten stellt. Und so könnte man alleine anhand der Tracklist und der verschiedensten Künstler*innen auf „Moping In Style – A Tribute To Adam Green“ den Rest des Tages mit „Anti-Folk“ und den vielen Seitensträngen beschäftigen. Dass bei 26 Songs natürlich auch einige Ausfälle zu verzeichnen sind (Kyp Malones „Drugs“ finde ich zum Beispiel sehr nervig), ist klar, aber zu verschmerzen. Tolle Zusammenstellung!
Künstler*in: Various Artist
Album: Moping In Style – A Tribute To Adam Green
VÖ: 01.12.2023
Label: Capitane Records