Seaway – Vacation
Seaway sind 2011 aus der kanadischen Hardcoreband The Fellowship hervorgegangen und seit dem doch recht umtriebig gewesen. Zu den drei EPs gesellt sich nun mit “Vacation” das dritte Album hinzu. Abgesehen davon waren die Jungs mit Bands, wie The Wonder Years, Neck Deep, Bayside, Moose Blood oder Real Friends auf Tour. Da kann man schon grob erahnen in welchen musikalischen Sphären sich Seaway bewegen. Cleane Gesangsparts mit schönen Melodien vereinen all diese Bands und eben diese bestimmen auch den Sound von Seaway.
Gekonnt werden immer wieder kleine Synthieparts à la Motion City Soundtrack in die Songs gemischt und beim sommerlichen “Lula on the Beach” oder „London“ darf das Ganze dann auch etwas vordergründiger sein. Auf die teilweise vermutlich bewusst schrottig klingenden Drum Samples hätte ich ehrlich gesagt verzichten können und die Höhen klingen bei manchen Songs gerade bei den Becken für meinen Geschmack ein bisschen zu scharf. Ob das daran liegen mag, dass bei der Platte mehrere verschiedene Produzenten am Werk waren? Aber abgesehen davon ist „Vacation“ ein rundes, mitunter etwas weichgespültes aber dennoch stimmiges Pop-Punk Album, dessen Veröffentlichung man eigentlich eher zu Beginn des Sommers erwartet hätte. Denn mit Albumtitel und dem Reisekoffer auf dem Cover gibt die Band schon auch eine angepeilte Hörumgebung vor. „Vacation“ ist der perfekte Soundtrack für einen sommerlichen Road Trip oder um mit Freunden das ein oder andere Kaltgetränk im Sonnenschein zu genießen.
Anfang 2018 kommen die fünf Kanadier für ein paar Tourdaten als Headliner nach Deutschland. Ich bin gespannt ob die Platte im Live-Eindruck vielleicht ein paar Ecken und Kanten dazubekommt, denn das würde ihr eigentlich noch ein bisschen Charme verleihen.
Video: Seaway „Lula On The Beach“