Rob Lynch – Baby, I´m A Runaway
Kaum scheint mal die Sonne, flattert mir auch schon die erste Sommer-Pop-Bier-Gute-Laune-Platte ins Büro. Rob Lynch macht auf seinem zweiten Album „Baby, I´m A Runaway“ so ziemlich alles richtig, was man als Singer-/Songwriter richtig machen kann.
Mit seinem ersten Album „All These Nights In Bars Will Somehow Save My Soul“ tourte Lynch mit Thees Uhlmann durch Deutschland, durchquerte einen ganzen Sommer lang die USA mit der legendären Vans Warped Tour und spielte anschließend zahlreiche Festivals in Europa. So baut man sich eine Fan-Base auf, die als Grundlage für ein Leben als Profimusiker dient.
Sein zweites Album hat Lynch nun mit Backing-Band im Studio eingespielt und von Sam Duckworth, der als Get Cape. Wear Cape. Fly einst als musikalisches Wunderkind Großbritanniens gefeiert wurde, produzieren lassen. Wenn man es weiß, hört man diese Zusammenarbeit dem Album irgendwie an – im positiven Sinne. Und noch eine Referenz kann man heraushören. Zur Inspiration für seine Songs lässt sich Lynch nämlich wie folgt zitieren: „Ich hab mir die Songs angehört, die ich in meiner Teenager-Zeit tagelang auf Repeat gehört habe. 1990er-Jahre College-Rock, Pop-Punk, Grunge, der Pop aus dem Radio. Das war nicht alles „cooler Kram“. Ich meine die Hansons sind sicher keine kredible Referenz für eine Presseinfo, aber was soll ich tun? Da gibt es Songs, die packen mich heute, mehr als zehn Jahre später, noch genau wie früher. Deshalb habe ich versucht Songs zu schreiben, die dieses Feeling auch fur andere erschaffen können“.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum mir „Baby, I´m A Runaway“ so gut gefällt. Ich habe den selben peinlichen College-Pop/Rock gehört und finde mich in den Songs von Lynch musikalisch ziemlich gut wieder. Man wird doch wohl noch mit einem Grinsen im Gesicht und heruntergelassenen Fenstern durch die Gegend fahren dürfen? Ist mir doch egal, ob ich den Text kenne, Hauptsache ich singe laut mit. Und das kann man bei den Uptempo-Nummern auf diesem Album ganz vorzüglich. Hat doch bei „Teenage Dirtbag“ auch funktioniert.
Video: Rob Lynch – „Sure Thing“