R.E.M. – REMTV (6x DVD-Box)
R.E.M. veröffentlichen eine DVD-Box und sofort ist man wieder von dieser Band angefixt. Und das, obwohl man sie mit Beginn der 2000er-Jahre eigentlich schon abgehakt hatte.
R.E.M. sind eine dieser Bands, die in meiner Wahrnehmung schon immer da waren. So wie U2 oder auch New Model Army. Und genau wie bei den anderen beiden Bands, finde ich die Zeit zwischen Ende der 1980er- und Mitte der 1990er-Jahre am interessantesten und wohl auch am Besten.
Die vorliegende DVD-Box ist mit ihren sechs DVDs für ein schnödes Review gar nicht zu bewältigen. Und trotzdem zieht sie den Zuschauer sofort in ihren Bann. Die MTV Unplugged Session aus dem Jahre 1991 ist schlicht brillant. Der Auftritt vor dem Kölner Dom aus dem Jahre 2001 (Wo war ich da eigentlich?) ist fantastisch. „Losing My Religion“, „Man On The Moon“ und „It´s The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)“ gibt es hintereinander geschnitten, was für mich das absolute Highlight dieser DVD darstellt. Darüber hinaus gibt Songs, die ihre Schönheit erst in der Live-Version entfalten. Hier wäre für mich „Daysleeper“ von der 1998er-VH1-Storytellers-Session zu nennen.
Auf der sechsten DVD gibt es dann auch noch eine gut aufbereitete etwas ältere, mir in ganzer Länge aber noch unbekannte MTV Dokumentation, die vor allem die Anfangszeit der Band beleuchtet, aber auch dem Ausstieg von Bill Berry einige Minuten widmet. Überhaupt sind hier einige Interview-Ausschnitte ziemlich interessant. Michael Stipe, der darüber spricht, dass er eigentlich gar nicht berühmt werden möchte („I don´t think that radio deserves me yet“) oder Mike Mills, der zu Beginn die Rolle von Peter Buck als wichtiges musikalisches und menschliches Bindeglied beschreibt.
Natürlich werden die Hardcore-Fans immer auch etwas zu nörgeln haben, so finde ich es zum Beispiel schade, dass es keine gescheite Version von „Let Me In“ auf die DVD geschafft hat. Die Akustik-Version eines Konzerts in Griechenland find ich dann schon eher mittelmäßig. Trotzdem ist dieses Box-Set eine richtig gute Zusammenfassung der Karriere dieser Ausnahmeband aus Athens, Georgia.
Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, was genau auf „REMTV“ zu sehen ist, der sollte einen kleinen Umweg über die Seite von Rhino Records machen. Dort gibt es alle Informationen zum nachlesen. Ich schau mir derweil das Konzert von „Rock am Ring“ aus dem Jahre 2005 an. Das soll ja auch ziemlich gut gewesen sein.
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Video: R.E.M. – „What’s The Frequency, Kenneth?“