Pearl Jam – Let´s Play Two“
Okay, ich habe die Dokumentation „Let´s Play Two“ leider noch nicht gesehen. Das sollte man wissen, hat mir doch ein Hardcore Pearl Jam-Fan vor kurzem noch gesteckt, dass die Platzierung der einzelnen Titel in der Setlist wohl mehr Sinn ergeben, wenn man die Doku gesehen hätte.
Jetzt muss ich aber ehrlich sagen, dass mir diese Hintergrundinformation erst einmal egal ist. Ein Pearl Jam-Livealbum ist nämlich immer super. Vor allem, wenn es mit „Low Light“ (vom von mir sträflich vernachlässigten 1998er-Album „Yield“), Better Man („Vitalogy“ 1994) und Elderly Woman Behind The Counter In A Small Town“ („Vs.“ 1993) beginnt. Mal ehrlich, was soll denn danach noch schief gehen, zumal der Sound ziemlich differenziert und gut klingt?
„Let´s Play Two“ ist sowohl eine Hommage an Eddie Vedders Heimatort Chicago und das Baseball-Team Chicago Cubs, das 2016 endlich wieder einen historischen Sieg in der World Series einfahren konnte, als auch an das Stadion Wrigley Field. Natürlich feiern sich Pearl Jam mit dieser Veröffentlichung auch ein bisschen selbst, schließlich können sie mittlerweile auch auf eine mehr als 25-jährige Karriere zurückblicken.
Wie der Name schon verrät sind die Aufnahmen von „Let´s Play Two“ aus zwei Konzerten in Chicago zusammengewürfelt. Trotzdem haben es die Macher geschafft, eine recht spannende Setlist zusammenzustellen. Große Hits wie „Black“, „Curduroy“, „Given To Fly“ und „Alive“ stehen neben Songs wie „Black, Red, Yellow“ oder Inside Job“, die eher etwas für Fans sind. Trotzdem funktioniert das perfekt – Aber gut, nichts anderes ist von Perfektionisten zu erwarten.
Ich bin seit dem Debüt Pearl Jam-Fan, habe zwischenzeitlich zwar zwei oder drei Alben doof gefunden, kenne aber kaum eine Band, die solch eine Live-Intensität entwickeln kann. Zwei Dinge haben mich beim ersten Hördurchgang aber wirklich überrascht. Zum einen die Präsenz der von Boom Gaspar gespielte Orgel, das hab ich bei meinem letzten Konzertbesuch der Band so nicht wahrgenommen, und die Tatsache, dass ich bei „Corduroy“ tatsächlich Gänsehaut bekommen habe. Was für ein großartiger Song und was für eine wundervolle Live-Version. Dass die Gestaltung der CD (kommt im Digipack mit eingebundenem Booklet) auch gelungen ist, kennt man von Pearl Jam ja. Es rundet den tollen Eindruck dieses Albums aber zusätzlich ab.
Jetzt muss ich es nur noch ins Kino schaffen, oder mir die Dokumentation auf DVD besorgen. Denn nach diesem Album will ich die auf jeden Fall sehen.
Video: Pearl Jam – „Corduroy“