Fast 15 Jahren nach ihrer Gründung veröffentlichen Montreal mit „Schackilacki“ ihr sechstes Studioalbum. Das ist gewohnt gut produziert und besticht stellenweise durch einen gewissen Wortwitz. Aber so richtig umhauen will es den Hörer dann doch nicht.

Montreal können auf eine recht ordentliche Bandgeschichte zurückblicken. Hunderte Konzerte im In- und Ausland, Gigs mit früheren Größen wie Bloodhound Gang oder Randy sowie Supportshows für Samiam und Slime. Mit Viva Con Aqua schaffte es die Band sogar nach Äthiopien – das muss man ja auch erstmal hinbekommen.

Dementsprechend abgezockt wirkt das neue Album „Schackilacki“. Den Jungs muss man sicherlich nichts mehr erklären und ich glaube auch, dass sie ihre Zielgruppe mit der neuen Platte ordentlich bedienen. Denn der Pop-Punk von Montreal geht ganz gut nach vorne. Textlich ist man gewohnt „lustig“, gibt aber auch immer wieder politische Aussagen zum Besten („Idioten der Saison“). Mir ist das alles jedoch zu beliebig. Diverse Male kommen mir Die Ärzte in den Sinn, was eigentlich kein schlechter Vergleich ist. Aber will man 2017 wirklich noch wie Bela, Farin und Rod klingen? Ich weiß nicht.

Am Ende gibt es ein paar schöne Ideen („120 Sekunden“), ein paar klebrige Ohrwürmer („Osnabrück“) und ein paar eher belanglose Pop-Songs im Gitarrengewand. Für einen Sommer wird das reichen, aber darüber hinaus wird „Schackilacki“ sicher nicht als das beste Montreal-Album in die Bandgeschichte eingehen.

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Video: Montreal – „Idioten der Saison“