Michael Feuerstack – The Forgettable Truth
„We set up. We tear down. We caravan from town to town. We´ve got the passion, got the love. We´ve got the footage for the making of. You can´t be trapped in the moment forever. There´s got to way to make the picture stay.“ (Michael Feuerstack – „We Walk By“)
Ich kenne kaum einen Musiker, der so konsequent und aufrichtig seinen Weg geht, wie es der kanadische Musiker Michael Feuerstack tut. Gemeinsam mit Julie Doiron (Eric´s Trip) und der Indie-Rock-Band The Wooden Stars gewann der in Montreal lebende Songwriter bereits 1999 einen Juno-Award (kann man mit dem deutschen Echo vergleichen. Anm. d. Red.). Unter dem Namen Snailhouse veröffentlichte er von 1994 bis 2011 acht zum Teil fantastische Alben. Parallel tourt er seit Jahren unentwegt durch Kanada und Europa (u.a. mit den leider schon vergessenen Maritime oder aktuell Bell Orchestre). Dass es trotzdem nicht zum Durchbruch gereicht hat, liegt vor allem daran, dass sich Feuerstack integer und ehrlich durch das Musikbusiness bewegt. Künstlerische Kompromisse geht er dabei eher selten ein. Und so war es auch eine logische Schlussfolgerung, dass er vor einigen Jahren den Namen Snailhouse gegen seinen richtigen Namen eintauschte.
„The Forgettable Truth“ ist bereits sein drittes Album als Michael Feuerstack. Mit Broken Silence hat er nun auch einen Vertrieb für seine Alben gefunden. Die Zeichen stehen also ganz gut, dass er mit diesem Longplayer den nächsten Schritt machen kann. Zumal die Stücke in gewohnter Qualität daher kommen. Neu ist allerdings, dass sich der Kanadier wieder etwas abwechslungsreicher gibt. „Clackity Clack“ kommt melancholisch und etwas getragen um die Ecke, während das darauf folgende „The Devil“ ungewohnt treibend wirkt. Überhaupt entfernt sich Feuerstack mit diesem Album vom klassischen Singer-/Songwritertum, was der Ganzen Sache ein bisschen mehr Dynamik verleiht.
Und so darf man dem sympathischen Musiker alles Gute mit diesem Album wünschen. Vielleicht hat er hierzulande endlich den Erfolg, den er sich durch seine künstlerische Qualität und sein Durchhaltevermögen verdient hätte. „The Forgettable Truth“ ist auf jeden Fall eines seiner stärksten Alben. Und seine stets positive Ausstrahlung sollte man sich auch immer mal wieder vor Augen halten. Man vergisst ja häufig, was man eigentlich alles hat. Großartiger Kerl, grandiose Platte. In diesem Sinne:
„All my life, I wanted more. Now I know I have it all. All my life, I needed more. But now I know… I have it all.“ (Michael Feuerstack – I Wanted More“)
Video: Michael Feuerstack – „Clackity Clack“