Matze Rossi & Schreng Schreng & La La – Köln, Artheater (11.05.2024)

Ein Doppelkonzert mit Matze Rossi und Schreng Schreng & La La versprach im Vorfeld schon ein Abend mit unterschiedlichen Emotionen zu werden, und so sollte es auch kommen.

Matze Rossi versteht es wie wenig andere, einen ganzen Raum voller Menschen vom ersten Ton an mit seiner Stimme und den Akkorden seiner Gitarre zu fesseln. Lieder, die oft locker daherkommen, bei genauem Hinhören jedoch textlich eine Tiefe haben, die wirklich berührt und Themen des Lebens thematisiert, die die meisten Anwesenden wohl nachvollziehen können, das alles macht die Musik so greifbar und nah. Nah und greifbar wirkte auch Matze Rossi selbst: Er lädt das Publikum ein, nicht nur mitzusingen, sondern selbst Teil der Performance zu werden. Künstler und Publikum wurdenbeim letzten Song „Best Friends“, den ich persönlich sehr berührend finde, dann vollends zu einer Einheit, da Matze ohne Verstärker das Lied mit und mitten im Publikum zelebrierte. Das Wort, das mir zu diesem Auftritt einfällt, ist „Danke“.

Das Duo Schreng Schreng & La La kam im Anschluss ebenso gut gelaunt, aber mit einem vollgefressenen Esel und einem von der Hexe geschossenen Anwalt daher. Aber aufgeben war keine Option, also wurde durchgezogen. Schreng Schreng & La La wirken ob des Namens vielleicht auf die Neuhörer:innen eher wie eine Spaß-Kapelle, die Texte Strafen eine solche Voreingenommenheit jedoch Lügen. Jörkk und Lasse verstanden die oben erwähnte Verbindung zum Publikum beizubehalten. Die Mechenbierschen Anekdoten sind es immer von hohem Unterhaltungswert und die Setlist erfreute sowohl die Stammhörer:innen als auch Neulinge: „Bourgeoisie“, „Oberbilk“, „Eltern“, „Natalie“ und viele weitere Stücke begeisterten selbst exaltierte Menschen mit Napalm Death-T-Shirt.

Mit „Spraypaint the walls“ und „Summer“ fanden auch zwei All-Time-Favourite-Coversongs den Weg auf die Setlist, und letzteres wurde sehr zur Freude einer Zuschauerin gespielt, die sich den Buffalo Tom-Song wünschte und umgehend bekam. Fan-Service! Die Band liebt ihr Publikum. Und das Publikum liebt die Band und diesen Abend im Artheater in Köln. Nochmal „Danke“!

(Text & Fotos: Jens Meyer Konzertfotografie)