L.A. – Live in Düsseldorf (23.01.2018)
Die Düsseldorfer Altstadt an einem verregneten Winter-Dienstag hat in etwa so viel Charme wie ein umgefallenes Dixi-Klo. Zum Glück gibt es dort Clubs wie das The Tube. Netter Besitzer, ausgesprochen gute Bands auf der Bühne und in der Regel eine angenehme Atmosphäre.
An diesem verregneten und ungemütlichen Dienstag spielen L.A. aus Spanien im The Tube. Eine Band, die in ihrer Heimat eine gewisse Popularität besitzt und bereits beim Reading Festival (UK) sowie dem SXSW Festival (USA) auftreten durfte. Außerdem stehen Support-Shows für Arcade Fire und New Order auf der Habeseite. Highlight der Bandgeschichte sicherlich aber der Auftritt im Vorprogramm von Muse im ausverkauften Olympiastadion in Barcelona. Das klingt schon ganz gut.
Auf dem Weg von Budapest nach London spielt die Band nun also in Düsseldorf. Die Wette mit mir selbst, dass fünf Zuschauer kommen verliere ich. Es sind elf, was irgendwie trotzdem eine absolute Frechheit ist. Aber egal, das Album „King Of Beasts“ wurde von uns zwar wohlwollend besprochen, aber nicht gerade abgefeiert. Ansonsten habe ich bisher nichts von der Band gesehen oder gehört. Wo sollen also die Menschenmassen herkommen? Auf gut Glück geht ja eh niemand mehr auf eine Club-Show.
Und das ist im Falle von L.A. wirklich schade. Nicht nur, dass die Band um Sänger und Songwriter Luis Alberto Segura einen überaus professionellen Anspruch an sich selbst hat und ziemlich abliefert, nein, die Songs wirken im etwas raueren Live-Sound noch ein bisschen besser. Die Zuschauer haben ganz offensichtlich auch Spaß an der Darbietung, so dass das ein oder andere Lächeln auf der Bühne zu sehen ist.
Klar, nach einer Stunde wird es für den objektiven Betrachter etwas ermüdend. Pünktlich hierzu verlässt dann auch die gut eingespielte Hintergrundband die Bühne und Segura spielt ein paar Songs alleine auf der kleinen Bühne. Auch das kann der Gute. Ich würde jetzt nicht von Begeisterung meinerseits sprechen, aber doch von einer gewissen Bewunderung. Unter diesen Umständen so aufzutreten ist aller Ehren wert. Und mit „Leaving It All Behind“ hat die Band einen absoluten Knaller-Hit. Aber das sei nur kurz erwähnt – ist ja eine recht subjektive Auffassung.
Video: L.A. – „Leaving It All Behind“