Kevin Devine – We Are Who We’ve Always Been
Kevin Devin veröffentlicht mit „We Are Who We’ve Always Been“ eine runtergebrochene Akustikversion seines letztjährigen neunten Studioalbums „Instigator“. Das wäre sicherlich nicht nötig gewesen, hat aber jede Menge Charme.
Wer DIESE Live-Aufnahme von „No History“ schon einmal gesehen oder gehört hat, der weiß, dass eine Akustik-Version des Songs auf jeden Fall Sinn macht. Ein unfassbarer Song, der gerade durch seinen emotionalen Text dazu prädestiniert ist, dezent und zurückgenommen gespielt zu werden.
„Zum Teil geplant und zum Teil aus Gründen, die unseren anfänglichen Plan letztendlich nicht so wirklich aufgingen ließen, bin ich am Ende genau so viel Solo- wie mit Band getourt und das, obwohl „Instigator“ eigentlich als fuzzy Power-Pop-Album gedacht war. Es macht Spaß und ist gleichzeitig auch herausfordernd herauszufinden, wie man die Songs umschreiben und präsentieren muss, damit sie den Zuhörer genau so fesseln wie das Original.“ So einfach lässt sich die Idee hinter „We Are Who We’ve Always Been“ runterbrechen. Kevin Devine hat immer schon ausgiebige Solo-Tourneen gespielt. So habe ich ihn damals auch im Vorprogramm von Dashboard Confessional kennen gelernt. Mit einer soliden Leistung vor 350 Menschen, die ausschließlich auf Chris Carrabba warteten. Ich weiß nicht mehr, ob Kevin Devine damals „Protest Singer“ von seinem sehr guten Album „Circle Gets the Square“ spielte, aber der Song hat mich damals schlicht umgehauen. Lange Rede kurzer Sinn, Kevin Devine ist einer der wenigen aktuellen Künstler, die nur mit Akustik-Gitarre bewaffnet ein ganzes Album aufnehmen dürfen.
Auch wenn die Songs (gefühlt) weniger umarrangiert wurden, als es Devine gerne möchte, seine Aussage, dass „We Are Who We’ve Always Been“ als eigenständiges Werk gesehen werden kann, stimmt. Nicht nur das großartige „No History“, auch die folgenden „Daydrunk“ und „Both Ways“, so wie der Opener No Why“ gefallen mir ausgesprochen gut. Und auch das abschließende und mit Half Waif-Sängerin und Pinegrove-Mitglied Nandi Rose Plunkett gesungene „I Was Alive Back Then“ kann überzeugen. Letztgenannter Song vor allem durch seinen Lo-Fi-Charme. Nicht nur für Fans ein wirklich schönes und herbstliches Album.
Video: Kevin Devine – „I Was Alive Back Then“