Joyce Manor – Cody
Joyce Manor sind bis jetzt immer so ein bisschen an mir vorbei gerauscht. Das wird sich auch mit ihrem aktuellen Album nicht wirklich ändern. Als Schnittstelle zwischen Pop-Punk und Indie-Rock taugt „Cody“ aber dennoch.
Laut Gitarrist und Sänger Barry Johnson hatte die Band bei ihrem zweiten Album für das Punk-Label Epitaph endlich mal Zeit sich für mehrere Wochen ins Studio einzuschließen und so an Songstrukturen zu arbeiten, wie es bisher einfach nicht möglich gewesen wäre. Mit dabei: Produzent Rob Schnapf, der schon für Guided By Voices und Saves The Day gearbeitet hat.
Machen wir es kurz, die Band samt Produzent hat prinzipiell einen guten Job gemacht. Die zehn Songs, mit einer Laufzeit von gerade mal 25 Minuten, klingen ausgefeilt und ambitioniert. Das Gitarren-Riff von „Last You Heard Of Me“ ist zwar kackendreist bei „Jamie“ von Weezer geklaut, macht den Song aber nicht schlechter. Ich mag das. Und auch der Opener „Fake I.D.“ macht Spaß. Leider fehlt auf Albumlänge einfach der Hit, den solch ein Album aber braucht, um nicht im Pop-Punk-Kosmos unterzugehen.
Da die Band diesen Hit aber noch nicht auf Platte gebannt hat, wird es dabei bleiben, dass Joyce Manor mit Vollgas an mir und vielen Anderen vorbei brausen. Was aber nicht heißen soll, dass „Cody“ ein schlechtes Album ist.
Video: Joyce Manor – „Last You Heard Of Me“